Frage an Hubert Schmitt bezüglich Bildung und Erziehung

Hubert Schmitt
SPD
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Frage von Jürgen L. •

Frage an Hubert Schmitt von Jürgen L. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie stehen Sie zu der These, dass Kinder möglichst lange gemeinsam am Schulunterricht teilnehmen sollen. Was strebt die SPD an, um die Ungleichheit beim Schulstart - diese liegt meist bei der sprachlichen Qualifikation (auch bei deutschen Schülerinnen und Schülern) - in der Zukunft weitestgehend zu vermeiden.

Auch Ihre Meinung zu den übrigen bei abgeordnetenwatch.de hinterlegten Thesen interessiert mich.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Lange

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lange,

zunächst möchte ich mich für die recht späte Antwort entschuldigen, aber ich habe im Moment doch sehr viel zu tun und bitte daher um Ihr Verständnis.

Zu Ihrer Frage möchte ich antworten, dass ich sehr viel von längerem gemeinsamen Lernen halte. Im SPD-Programm steht, dass wir gemeinsames Lernen bis zur Klasse 10 als die Schulform ansehen, die wir anstreben wollen. Ich glaube auch, dass das besser ist, denn dadurch entfällt die für viele Kinder zu frühe Festlegung auf eine bestimmte Schulform nach Klasse 4. Wenn dann die Schulform festgelegt ist, gibt es in der Praxis heute eigentlich nur einen Weg der Veränderung, nämlich den von einer höheren Schulform zur niedrigeren. Umgekehrt geschieht es praktisch nicht, obwohl es für viele Schüler auch möglich wäre. Wir wollen an Schulen, die dieses Modell gerne von selbst übernehmen wollen, das gemeinsame Lernen bis Klasse 10 einführen (im Prinzip arbeiten viele Gesamtschulen heute ja schon nach diesem Grundsatz, in Höchst z.B. die IGS-West). Ich bin sicher, dass wenn sich das Modell bewährt, dass dann auch weitere Schulen dieses Modell übernehmen wollen.

Dann sehe ich es wie Sie, dass viele Kinder oft nur aufgrund sprachlicher Defizite beim Lernen hinterher hinken. Deshalb setze ich, wie meine Partei auch, auf individuelle Förderung aller Kinder. D.h. z.B. dass Kinder mit sprachlichen Defiziten so früh wie möglich an diesem Punkt gefördert werden müssen. Was da durch die Eltern leider nicht geschieht, muss hier durch die Schule ausgeglichen werden, damit diese Kinder eine faire Chance erhalten auf gute Bildung.

Meine Position zu den Thesen von Abgeordnetenwatch sind mittlerweile auch eben bei Abgeordnetenwatch eingestellt und dort nachlesbar.

Vielen Dank für Ihr Interesse und viele Grüße

Hubert Schmitt