Frage an Jörg van Essen von Thomas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr van Essen,
aus aktuellem Anlass (TESSIN!) erlaube ich mir die Frage, warum die FDP nicht endlich das Thema "Gewaltverherrlichung!" aufgreift.
Gewaltverherrlichende Computerspiele, brutalste Beiträge im Internet und im Fernsehszenen führen meiner Auffassung dazu, dass Jungendliche, aber auch Erwachsene hinsichtlich der darin gezeigten Szenen immer mehr abstumpfen und die menschl. Kultur immer mehr verroht.
Derartige Spiele, Internet - u. Fernsehbeiträge braucht für die Persönlichkeitsentwicklung kein Mensch.
Darüber hinaus kann man insbesondere Kinder und Jugendliche vor derartigen Szenen kaum schützen, da inzw. in fast allen Fernsehprogrammen nahezu rund um die Uhr brutale Szenen gezeigt werden.
Ich selbst bin in reiferem Alter und habe gewiss keinen sensiblen Charakter, schalte aber bei bestimmten Szenen ab, bzw. den Fernseher erst gar nicht ein, weil dort gezeigtes einfach unzumutbar ist.
Selbst bei liberaler Grundeinstellung bin ich der Auffassung, dass es an der Zeit ist, dieses Thema öffentlich aufzugreifen und derartige menschenverachtenden Computerspiele und Fernsehbeiträge gänzlich zu verbieten.
Leider lässt es das durchschnittliche gesellschaftliche Bildungsniveau nicht mehr zu, dem Einzelnen die Entscheidung zu überlassen, derartig Angebotenes zu konsumieren.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet nach Berlin
Sehr geehrter Herr Stahl!
Vielen Dank für Ihre E-Mail. Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich mich in meiner Antwort auf die Diskussion um die sog. Killerspiele fokussiere.
Die von Ihnen ebenfalls angesprochenen Fernsehinhalte fallen grds. - soweit keine Straftatbestände erfüllt werden oder das allgemeine Persönlichkeitsrecht betroffen ist - in die Kompetenz der Bundesländer. Im Hinblick auf gewaltverherrlichende Computerspiele, die ja auch Thema beim Ratstreffen der Innen- und Justizminister der Europäischen Union in Dresden waren, erlaube ich mir auf eine aktuelle Pressemitteilung meiner Fraktionskollegin Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hinzuweisen.
Zu Recht hat Frau Leutheusser-Schnarrenberger ausgeführt, dass sich im Zeitalter des globalen Internets pauschale Verbote nicht einfach per Dekret umsetzen lassen. Konkrete Schritte, wie etwa eine freiwillige Selbstverpflichtung nach dem deutschen Modell, weisen einer europaweiten Regelung den richtigen Weg. Ein Link zu ihrer Pressemitteilung finden Sie nachfolgend.
Link: http://www.fdp-fraktion.de/webcom/show_websiteprog.php/_c-649/_lkm-84/i.html?wc_id=7746&bis=
Mit freundlichen Grüßen
Jörg van Essen, MdB