Frage an Jörn Thießen von Gerda H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Thießen!
Ihre Absicht, der Jugend das Thema Umweltschutz näher zu bringen, finde ich lobenswert.
Wie wollen Sie aber erklären, dass die Politik es duldet, dass durch den Bau von Skisporthallen (Wittenburg und Bispingen), Eisworld,(Lübeck), Skirennstrecken am Rhein, Festbeleuchtung vor Weihnachten in Eutin z. B.Unmengen von Energie verschleudert werden? Dagegen sind die Bemühungen des einzelnen Bürgers doch Peanuts! Warum redet auch niemand vom Flugverkehr, der in großer Höhe unendlichen Schaden anrichtet? (Keine Steuer auf Flugbenzin)
Meiner Meinung nach müsste die Politik neben der Sensibilisierung des Bürgers für umweltschonende Maßnahmen zuerst den Missbrauch der Energie (Spaßfaktor!) unterbinden!
Mit freundlichen Grüßen,
Gerda Hamann
P.S.: Manchmal fürchte ich, dass die Menschheit wirklich mal an ihrer Dummheit zugrunde geht.
Liebe Frau Hamann,
Sie haben natürlich völlig recht. Neben den Beispielen, die Sie nennen, fällt auch mir einiges ein, wo unser Energieverbrauch geradezu abenteuerlich anmutet. Der Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass Skihallen gar keine schlechte Energiebilanz haben: Der Stromverbrauch ist geringer als etwa bei einem Freibad. Trotzdem muss es für uns alle darum gehen, Zeichen zu setzen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die Stadt Itzehoe ihre überbordende Gebäudebeleuchtung abends etwas einschränken würde? Es gibt so vieles, das man tun kann, auch im kleinen Rahmen.
Auf meiner Website www.joernthiessen.de habe ich eine Checkliste für den Klimaschutz veröffentlicht, die beides enthält: Forderungen an die Politik, aber auch Dutzende von Maßnahmen, mit denen jeder einzelne einen Beitrag leisten kann. Das sind mehr als nur Peanuts, auch wenn sich einzelne Ideen vielleicht nur niedlich anhören: Wenn alle Haushalte in Deutschland konsequent Energie sparen würden, könnten die Treibhausgasemissionen um Millionen von Tonnen gesenkt werden - zehn Prozent Reduktion des Ausstoßes von Kohlendioxid allein durch Änderungen im Verhalten der Bürgerinnen und Bürger sind da locker drin! Ihre Mahnungen an die Politik unterstütze ich ohne Vorbehalt, aber Sie und ich müssen weiter unermüdlich mit gutem Beispiel voran gehen, auch wenn wir uns über Verschwendungen bei Großverbrauchern ärgern.
Herzliche Grüße
Jörn Thießen