Hallo Herr Sommer,

Mit Hilfe meiner in der Schulpolitik sachkundigen Kollegin Irmgard Frankle-Dressler beantworte ich ihre Frage wie folgt:

- Von Bündnis 90/DIE GRÜNEN gingen die ersten Anstöße zum Thema Eigenverantwortliche Schule aus. Schon während der kurzen rot/grünen Legislaturperiode hat die damalige Schulsenatorin Sybille Volkholz erste Konzepte zur "Schulautonomie" vorgestellt.
Zur aktuellen Situation in Steglitz-Zehlendorf fallen mir spontan mehrere negative Beispiele ein, wie wenig die Möglichkeiten zugelassen wurden, die Eigenständigkeit der Schulen zu fördern.
1. Auswahl des Caterers für das Schulessen. Der Stadtrat hat die Entscheidung über den Zuschlag an den Caterer Luna getroffen, ohne Beteiligung der schulischen Gremien.
2. Den Schulen werden Mittel zur eigenen Bewirtschaftung zugewiesen. Diese Mittel können sie auch ins nächste Jahr übertragen. Der Stadtrat hat in 2005 die Mittel, die für die Anschaffung und Wartung von Sportgeräten vorgesehen sind, in seinem Haushalt belassen, mit dem Erfolg, dass der nicht verausgabte Betrag von 203 000 € in den Bezirkshaushalt zurück geflossen sind und somit für die Schulen verloren sind.
Soviel zur Beachtung der organisatorischen und finanziellen Eigenständigkeit der Schulen durch das Bezirksamt.

Auch der Senat hält es mit der Eigenverantwortung der Schulen nicht so genau. Weder sind die Schulen in der Lage, ihr Personal selbst auszusuchen, noch bekommen Schulleitungen die notwendige Unterstützung bei der Bewältigung der Managementaufgaben.

Vielen Dank für die Frage

Johann Müller-Gazurek