Frage an Johannes Kahrs bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Johannes Kahrs
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Frage von Julius Z. W. •

Frage an Johannes Kahrs von Julius Z. W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Lieber Herr Kahrs,

ich persönlich bin weit davon entfernt, ob bei der anstehenden Wahl in Hamburg oder der Bundestagswahl, die Linke zu wählen. Trotzdem empfinde ich die bei den jüngsten Landtagswahlen zur Schau getragene Arroganz der großen Volksparteien gegenüber der Linken als eine kaum mehr erträgliche Beleidigung der Wähler dieser demokratischen Partei. Wann hört das auf?

Selbstverständlich erkenne ich das Problem/die Gefahr einer wachsenden Akzeptanz der Linken für die SPD, aber das kategorische Ausblenden des Wählerzuspruchs ist ja nun weder strategisch klug, noch ist der Ton der Genossen und Genossinnen irgendwie charmant. Wie stehen Sie persönlich dazu?

Mit freundlichem Gruß aus dem Wahlkreis. Julius Wegner

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Antwort von
SPD

Moin Herr Wegner,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die LINKE ist ein Auffanglager für Protestwähler aus vielen politischen Lagern, darunter auch der SPD. Allein schon deshalb bin ich kein Freund der LINKEn.

Abgesehen davon haben die Landesverbände der GAL und der SPD auf demokratischem Wege entschieden, sich nicht an einer Koalition mit der LINKEn zu beteiligen. Grund dafür ist vor allem, dass sich die LINKE zumindest in den westdeutschen Bundesländern aus ideologiebefrachteten Betonköpfen, oder, wie es der Bürgermeisterkandidat Michael Naumann so schön ausdrückt, eine „Selbsterfahrungsgruppe“. Krista Sager von der GAL hält die LINKE in Hamburg für „…ein Sammelsurium aus alten DKPlern, aus linken Gewerkschaftern, früheren Regenbogenleuten und linker Bürgerbewegung“. Kurz gesagt: mit einer Fraktion der LINKEn könnte man keine ordentliche Politik für Hamburg machen. Das ist aber das, worauf es uns ankommt. Eine Koalition mit der Hamburger LINKEn würde scheitern, weil diese Leute schlicht ihr Handwerk nicht beherrschen.

Zu guter letzt befördert der Parlamentseinzug von kleinen Protestparteien wie der LINKEn die Entstehung Großer Koalitionen. Weder ich persönlich noch meine Partei halten viel davon. Am Ende könnte gelten: wer die LINKE gewählt hat, hat Ole von Beust bekommen.

Mit fröhlichem Gruß,
Johannes Kahrs