Sehr geehrter Herr Ording!

Hier die (leider recht späte) Antwort auf Ihre Fragen:

1. warum werden eigentlich Rentenbeiträge immer für ca. einen Monat einbehalten, um sie dann den Rentnern weiter zu geben ?

Das war mal so, ist es aber nicht mehr. Die Rentenbeiträge werden am drittletzten Werkarbeitstag des Monats eingezogen und zum Monatsende ausbezahlt.

2. Warum werden Rentenbeiträge nicht bis zur Rentenzahlung eingespart und für den später werdenden Rentner angelegt, um ihm/ihr dann später die Renten mit den aufgekommenen Renditen auszahlen zu können - was erheblich mehr wäre, als die heutigen Renten.

Nach den zwei großen Inflationen Anfang des Jahrhunderts hat man in Deutschland auf das Umlageverfahren umgestellt, da es als sicherer erachtet wurde. Zwei Generationen hatte ihre gesamten Altersersparnisse verloren, das sollte nicht wieder vor kommen. Mit einem Umlageverfahren war diese Gefahr gebannt. Heute stellt uns der demografische Wandel vor neue Herausforderungen. Ein radikaler Ausstieg aus dem Unlageverfahren wäre gar nicht zu finanzieren. Dann müsste der Großteil der Renten ja über Jahrzehnte alleine aus Steuermitteln bestritten werden; was aufgrund der desolaten Haushaltslage nicht möglich ist.

Die FDP setzt sich dafür ein, nur noch eine Basissicherung über das Umlageverfahren abzusichern (inflationsfest). Darüber hinaus sollen private Vorsorge und Betriebsrenten eingesetzt werden.

3. Wieviel % werden den Rentnern heute aus Steuergeldern an Rente insgesamt
gezahlt ?

Ca 30 % was einem Betrag von ca. 80 Milliarden € p. a. entspricht.

Freundliche Grüße

Jörg v. Kirschbaum