Sehr geehrte Frau Tilke,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen offen und ehrlich beantworten werde. Mit diesem Thema habe ich mich wirklich sehr intensiv beschäftigt und viele Gespräche mit Experten geführt. Ohne sehr weit ausholen zu wollen, sage ich Ihnen ganz deutlich, dass sich die Photovoltaikanlagen in unserer Region nur wegen der garantiert hohen Einspeisevergütung rechnen. Diese Subvention haben alle Stromkunden zu zahlen. Das ist der falsche Weg. Wenn wir wirklich über alternative Energiegewinnung reden wollen, dann müssen wir das Thema global angehen und Solarkraftwerke dort bauen, wo die Sonne dauerhaft scheint.

Wir haben in Deutschland noch 16 AKW`s, die rund 25 Prozent unseres Stromverbrauchs liefern. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine andere Energiequelle, die diesen Bedarf decken könnte. Wenn wir uns nicht gänzlich von den Nachbarstaaten abhängig machen und für alle Menschen bezahlbaren Strom haben wollen, müssen wir die Laufzeiten unserer Reaktoren verlängern. Der Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie war ein politischer Kurzschluss. Die deutschen Reaktoren sind die sichersten Anlagen weltweit. Da aber auch Uran endlich ist und die bestehenden Kraftwerke nur noch rund 50 Jahre damit versorgt werden können, müssen wir alternative Energiequellen suchen. Die Nachteile der Kernergie will ich nicht verschweigen. Bei der Gewinnung von Uran sind nur 5% des gewonnen Gesteins für die Energiegewinnung nutzbar. Neben den verbrannten Stäben, bleiben 95% dieses Gesteins als strahlender Müll zurück. Die Entsorgung dieses Mülls ist mit hohen Kosten verbunden und stellt erhebliche Probeme dar.

Bei internationaler Zusammenarbeit, die sofort begonnen werden müßte, wäre es laut Experten in ca. 15 Jahren möglich, Solarkraftwerke in Betrieb zu nehmen, die den größten Teil des Strombedarfs decken könnten. Soche Vorhaben würde ich gerne unterstützen.

Beste Grüße nach Holzkirchen

Josef Scheben