Frage an Jürgen Joost

Jürgen Joost
LKR
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jürgen Joost zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Holger S. •

Frage an Jürgen Joost von Holger S.

Sehr geehrter Herr Joost,

ich möchte von Ihnen gerne wissen welche Positionen Ihre Partei in Sachen regenerativer Energieträger und insbesondere der Windkraft vertritt. Wie steht Ihre Partei zum Ausbau weiterer Windkraftanlagen? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und diese in meine Wahlentscheidung mit einfließen lassen.

Mit freundlichem Gruß H.S.

Antwort von
LKR

Die LKR-Position ist eindeutig:

Zum einen fordern wir den sofortigen Baustopp für Windkraftanlagen, solange nicht die erforderlichen Netze vorhanden sind, um Strom abzunehmen. Im Jahr 2015 mussten wir Verbraucher rüber die Stromrechnung alleine an die Windkraft-Investoren in Schleswig-Holstein 200 Millionen € für Strom überweisen, der gar nicht produziert und abgenommen worden ist, sondern theoretisch hätte abgenommen werden können, wenn denn die Netzstruktur vorhanden gewesen wäre. Im vergangenen Jahr waren es bereits 300 Millionen €. Für das Jahr 2020 hält die Bundesnetzagentur alleine für Schleswig-Holstein 1 Milliarde € sogenannter Ausgleichszahlungen für nie produzierten "Phantomstrom" für möglich. Die Zeche bezahlen nicht die Abgeordneten von CDU, CSU, SPD, FDP und Grünen, die diesen Irrsinn beschlossen haben, sondern jeder einzelne von uns mit seiner Stromrechnung.

Zum anderen wollen wir, dass an Land überhaupt keine neuen Windräder gebaut werden. Erst, wenn die Voraussetzungen hinsichtlich der Leitungen geschaffen sind und außerdem das planwirtschaftliche "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) gekippt ist, so dass wir nicht mehr die Differenz zwischen den niedrigen Marktpreisen und den von der Politik verordneten Garantiepreisen für Windkraft-Investoren über die Stromrechnung ausgleichen müssen, werden wir der Genehmigung neuer Windkraftanlagen zustimmen, aber nicht an Land, sondern ausschließlich auf dem Meer ("offshore"). Mittlerweile kann der Strom dort günstiger und effizienter, vor allen Dingen aber stetiger produziert werden als an Land (auf See weht der Wind stärker und gleichmäßiger als "hinter dem Deich"). Windkraft gehört aufs Wasser.

Gleichzeitig wollen wir damit die exzessive Landschaftszerstörung beenden, wie sie die rot-grüne Landespolitik, aber auch CDU und FDP vorangetrieben haben, und diese schrittweise zurückbauen.

Generell gilt: Wir müssen die Energiewirtschaft von der Planwirtschaft in die Marktwirtschaft überführen. Jedes Windrad, das gebaut wird, ist eine staatlich garantierte Gelddruckmaschine für Finanzinvestoren, die so funktioniert, dass uns Verbrauchern das Geld per Stromrechnung aus der Tasche gezogen und an die Finanzinvestoren weitergeleitet wird.