Frage an Jürgen Kanehl von Henrik U. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Kanehl,
In der Tourismusregion Vorpommern sind Radwege von großer Bedeutung und hier wurde in der Vergangenheit viel getan. Darüber hinaus wird Greifswald oft als die Fahrradhauptstadt von Deutschland bezeichnet. Leider gibt es noch erheblich Lücken bei der Anbindung von Greifswald an das Umland. „Untersuchungen zufolge ist das Umland Greifswalds gemessen an anderen Gegenden in M-V unterdurchschnittlich mit Radwegen versehen.“ (OZ 02.09.2010). Als Beispiel sei hier nur der geplante Radweg von Greifswald nach Helmshagen entlang der ehemaligen B96 genannt. Seit 2009 wird den Bürgern hier eine Lösung versprochen. Zunächst war eine Realisierung für 2011 vorgesehen, welche inzwischen auf 2013 verschoben wurde.
Wie ist Ihre Meinung zur Verbesserung der Situation von Radwegen in Vorpommern und besonders im Greifswalder Umland?
Sehr geehrter Herr Umnus,
unstrittig ist die Bedeutung von einem gut ausgebauten Radwegenetz für den Tourismus und M-V hat hier im letzten Jahrzehnt erhebliche Fortschritte gemacht. Ein gut ausgebautes Radwegenetz ist zudem für die Mobilität der eigenen Bevölkerung von enormer Wichtigkeit. Dies gilt im Übrigen für alle Regionen in M-V, und das ist der wichtigste Grund dafür, warum nicht alle wünschenswerten Radwege sofort gebaut werden können. Auch wenn durch das Land überdurchschnittlich viel Haushaltsmittel für den Bau von Radwegen zur Verfügung gestellt werden, so reichen diese doch nicht aus, um alle wünschenswerten Baumaßnahmen sofort zu befriedigen. Zum einen hat das Land bei der Verteilung der Gelder darauf zu achten, dass nicht eine Region überproportional berücksichtigt wird, zum anderen ist es natürlich auch eine Frage der Qualität der Antragstellung und eine Frage, ob alle erforderlichen Grundstücke vorhanden sind oder erst in einem langwierigen Verfahren erworben werden müssen. Und... natürlich ist es auch eine Frage der politischen Lobby, mit welcher sich für ein Fahrradweg eingesetzt wird.
Nach meiner Auffassung ist es zudem wichtig, dass für jede Region, und das gilt auch für Greifswald und das dazugehörige Umland, ein in sich geschlossenes und schlüssiges Gesamtkonzept für den Bau von Radwegen vorliegt, einschließlich einer Prioritätenliste.
Die SPD hat sich in ihrem Regierungsprogramm dazu bekannt, dass der Radverkehr eine echte Alternative zum Auto werden soll, und das nicht nur in der Freizeit und beim Berufsverkehr, sondern auch beim Fahrradtourismus. Ziel ist deshalb, das bestehende Radwegesystem weiter auszubauen und nach möglichst einheitlichen Kriterien zu beschildern. Sie können sich darauf verlassen, dass dieser Vorsatz sowohl für die SPD als auch für mich keine leeren Versprechungen sind, sondern dass wir alles tun werden, um den Bau von Radwegen zu beschleunigen. Das trifft natürlich auch auf den Bau eines Radweges von Greifswald nach Helmshagen zu.
Mit besten Grüßen
Jürgen Kanehl