Frage an Jürgen Krogmann bezüglich Bildung und Erziehung

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Jürgen Krogmann
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Frage von Natascha von M. •

Frage an Jürgen Krogmann von Natascha von M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sind Sie über die Arbeitsbelastungen der Kinder auf den Gymnasien seit G8 informiert?
Wissen Sie, was diese Umstellung für die Familien bedeutet?

MfG
N.v.Maydell

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau von Maydell,

die Situation an den Gymnasien durch den Wegfall des 13. Schuljahres ist mir persönlich sehr gut bekannt, da von meinen drei Kindern zwei direkt betroffen sind. Die Arbeitsbelastung hat unheimlich zugenommen, sodaß kaum noch Zeit für Freizeitaktivitäten, Musik, Kultur, Sport , Freunde etc. bleibt. Ich frage mich in dem Zusammenhang auch, wie unsere Hochschulen und Ausbildungsbetriebe den doppelten Jahrgang 2011 aufnehmen und verkraften sollen, der in einigen Jahren auf uns zukommt. Von der jetzigen Landesregierung habe ich dazu noch nichts gehört.

Ich sehe das Thema mit zunehmender Sorge, zumal ich von von Eltern bei Hausbesuchen und Infoständen oft darauf angesprochen werde. Unser Konzept der Gemeinsamen Schule sieht, wie Sie vielleicht wissen, eine stärkere individuelle Förderung und den Verzicht auf frühes Aussortieren vor. Die gemeinsame Beschulung erfolgt bis Klasse 10, danach kann die Oberstufe in einem Zeitrahmen von 2 bis 4 Jahren absolviert werden. Außerdem wollen wir die Unterrichtsversorgung verbessern und die Lehrmittelfreiheit wieder einführen.. Wir werden das aber nicht kurzfristig umsetzen können, zumal wir die Gemeinsame Schule immer nur im Einvernehmen mit den Eltern einführen wollen. Den heutigen Schulkindern ist damit natürlich noch nicht geholfen. Bezogen auf Ihre Frage und vor dem Hintergrund meiner persönlichen Erfahrungen als Vater sichere ich Ihnen aber zu, den Aspekt der Arbeitsbelastung der Schülerinnen und Schüler in die Diskussion meiner Partei einzubringen und gegebenfalls eine kritische Überprüfung von Lehrplänen anzuregen, um Kindern wieder ein Leben neben Unterricht, Hausaufgaben und Nachhilfe zu ermöglichen und das Zusammenleben von Familien zu entspannen. Ich könnte mir persönlich auch gut vorstellen, den Wegfall des 13. Schuljahres vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen insgesamt noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Ob sich dafür entsprechende Mehrheiten im künftigen Landtag finden lassen, kann ich von meinem jetzigen Standpunkt aus nicht einschätzen.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben.

Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2008!

Mit freundlichem Gruß

Jürgen Krogmann