Sehr geehrte Frau Albsteiger,

Sie haben am 25.09.2014 eine Rede im Bundestag zum Thema Paragraph 52 a Urheberrechtgesetz gehalten und dessen Entfristung gefordert. Ich nehme an, Sie haben sich zuvor gewissenhaft mit der Thematik auseinandergesetzt.
Insofern moechte ich Sie bitten, mir folgenden einfachen Fragen zu beantworten:
1. Es geht um die Nutzung von wissenschaftlicher Literatur, fuer die Universitaetsbibliotheken Lizenzgebuehren entrichten sollen, sofern mehr als 12 % eines Textes bzw. mehr als 100 Seiten eines Werkes mehreren Studenten elektronisch zur Verfuegung gestellt werden. Ich nehme an, Sie wissen zu gut, dass diese Texte typischerweise von Autoren stammen, die im Staatsdienst taetig (Universitaeten usw.) sind und die Texte in ihrer Arbeitszeit schreiben, desweiteren ist Ihnen sicherlich auch bekannt, dass soweit es Zeitschriften betrifft, die gesamte Editierarbeit, der Reviewprozess usw. wiederum von Wissenschaftlern waehrend ihrer Arbeitszeit geleistet wird und ohne ein Honorar von den Verlagen zu bekommen. Kurz gesagt Sie wissen sicherlich noch aus dem Studium, dass die Verlage nur die elektronischen Plattformen zur Verfuegung stellen. Wie Sie sicherlich auch wissen, soll ein einzelner Student so um die EUR 30 pro Download fuer einen Text zwischen 2-30 Seiten entrichten moechte er den Artikel privat downloaden. So jetzt meine Frage, warum ist es angemessen und sinnvoll, das Universitaeten und Hochschulen fuer Werke bezahlen sollen, die an anderen Hochschulen und Universitaeten von staatlich bezahlten Wissenschaftlern zu Papier gebracht worden sind und wobei klar ist, dass die Zahlung zu mindestens 90% (Buecher) oder 100% an private Verlage fliesst.
2. Sie wissen doch sicherlich als Expertin auf dem Gebiet und als verantwortungsvolle Politkerin wieviel Mittel deutsche Hochschulen und Universitaeten fuer elektronische Buecher und Zeitschriften pro Jahr aufwenden, wie hoch ist dieser Betrag?

Ich bedenke mich schon jetzt fuer eine Antwort.

MfG