Solange Klassenfrequenzen erhöht werden, wird es zu zentraleren Standorten kommen und gerade auf dem Lande zu längeren Wegen für die Schüler. Das Problem der Beförderung bleibt leider an den Landkreisen hängen. Obwohl Ihre zweite Frage nicht in zwei Sätzen beantwortet werden kann, weil die Probleme und ihre Ursachen so vielfältig sind, versuche ich mich dennoch an einer kurzen Antwort.
In Mecklenburg-Vorpommern wird das Ziel der Erhöhung der Qualität von Schulen leider immer an Strukturen und entsprechend häufigen Veränderungen dieser Strukturen festgemacht. Dies kostet Zeit, Kraft und Geld und ist eine Verschwendung dieser Ressourcen.
Aber erfolgreiche Bildungssysteme hängen nicht von bestimmten Strukturen ab, sondern von deren Kontinuität, vernünftigen Rahmenbedingungen für den Unterricht, auskömmlicher Unterrichtsversorgung (Lehrerstunden), Motivation, Qualifikation, Planungssicherheit u.v.m.
Leider soll die 9. Schulgesetz-Änderung seit 1996 nach dem Willen von SPD und PDS nicht die letzte sein und leider geht es auch dann wieder um Strukturveränderungen mit allen Folgewirkungen, die Sie zum Teil als Chaos beklagen. Damit muss endlich Schluss sein. Unsere Schüler sind keine Versuchskaninchen! Gute Beispiele für Bildungsqualität oder erfolgreiche Modelle an einzelnen Schulen (Selbständigkeit, Ausstattung mit Stunden) sollten so schnell wie möglich auf alle Schulen übertragen werden.

Mit besten Grüßen

Kerstin Fiedler-Wilhelm