Frage an Kurt Lehner von Hans R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Geehrter Herr Dr. Kurt Lehner,
ich habe gerade Ihre Antwort auf die Fragen von Frau Heinemann im Thread Frauen gelesen.
Mir fiel dabei auf, das auch Sie der Ansicht sind, das man die Kosten für Arbeit senken muss. Damit gehen Sie konform zu den Aussagen von CDU, FDP und der Wirtschaft. Wenn also die Kosten für Arbeit gesenkt werden müssen, damit es mehr Arbeit gibt, dann frage ich mich, wieso es in den einverleibten sogenannten neuen Ländern sowenig Arbeitsplätze gibt – obwohl die Bewohner viel weniger verdienen als ihre westlichen Nachbarn. Für mich hört sich Ihre Forderung ehrlich gesagt nicht gerade schlüssig an. Aber vielleicht können Sie mir diesen Widerspruch erklären.
Mit freundlichen Gruß
Hans Richter
Sehr geehrter Herr Richter,
Vielen Dank für Ihre Frage. Arbeitskosten sind nicht nur die Lohnkosten, sondern auch Lohnnebenkosten und sonstige Kosten, die auf Unternehmen zukommen. Dazu tragen weitere bürokratische Belastungen zu den Produktionskosten bei. All dies hat verhindert, daß trotz etwas niedrigerem Lohnniveau in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten die Arbeitslosigkeit dort stärker abgebaut worden ist. Wenn ich fordere, die Produktionskosten zu senken, hat das nur zu einem relativ geringen Teil mit den Lohnkosten zu tun, sondern vor allem mit dem Abbau von Bürokratie und Lohnnebenkosten.
Da ich Kandidat der FDP bin, freut es mich zu sehen, daß Sie eine Kongruenz meiner Aussagen zu denen meiner Partei feststellen können.
Ich hoffe, daß ich den vermeintlichen Widerspruch klären konnte und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Kurt M. Lehner
Weitere Fragen an Kurt Lehner
(...) Ihre zugespitzte Schlußfolgerung trifft das Gegenteil des von mir Gemeinten. Tatsächlich will ich, daß Kultur auch für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich bleibt. Allerdings ist es aus meiner Sicht sinnvoll, die eigentliche "Sozialleistung" (Kosten der Ermäßgung) dabei nicht den Kultureinrichtungen aufzubürden, die bei ermäßigten Preisen ja geringere Einkünfte haben, sondern eben aus dem Sozialetat zu finanzieren. (...)
(...) ja! Ich halte nicht viel davon, wenn dauerhaft Beschäftigte in einer Art künstlicher Freiberuflichkeit gehalten werden, ohne die dabei notwendigen Einkünfte erzielen zu können. Sicherlich setzt die Haushaltslage Berlins nach Jahren der rot-roten Regierung dem erst einmal gewisse Grenzen, aber zumindest ein Einstieg in eine bessere Honorierung, die auch eine soziale Absicherung ermöglicht, oder ggf. (...)
Sehr geehrter Herr Jaath,
Sehr geehrte Frau Heinemann,