Frage an Lothar Binding bezüglich Finanzen

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Lothar Binding
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Frage von Michael K. •

Frage an Lothar Binding von Michael K. bezüglich Finanzen

Seit 6 Jahren handle ich nebenberuflich erfolgreich mit CFDs und kaufe bzw. verkaufe den EUR zum USD. Mit einer sog. Breakout Strategie erziele ich jährlich ca. 10 TSD - 30 TSD EUR Überschuss. Das Handelssetup habe ich mir über Jahre erarbeitet. Ich betone, dass ich als Privatperson handle. Ich führe 25% Abgeltungsst. + Soli ab. Das eingesetzte Kapital beträgt durchgehend 20 TSD EUR.

Mit dem erzielten Gewinn habe ich mein Eigenkapital weiter aufgebaut und 2019 mit meiner Lebensgefährtin eine Eigentumswohnung im Osten von München finanziert (79 qm, 610.000 EUR). Sie hatten in einer Ihrer letzten Antworten formuliert, dass privates Trading keine realwirtschaftliche Relevanz besitzt. Das habe ich allein damit widerlegt.

Mein Handelsergebnis 2019:
Gewinntrades: 93%
Verlusttrades: 7%
Gewinn (Erlöse): 132.000 EUR
Verlust (Kosten): 111.000 EUR
Überschuss Brutto: 21.000 EUR
Überschuss nach Abzug der Steuern: 15.645 EUR

Alle weiteren Berechnungen ab 2021 brauche ich hier nicht mehr aufführen. Das ist bereits vielfach in den unterschiedlichen Medien und Foren bearbeitet worden.

Mit dem neuen Gesetz zur Begrenzung der Verlustverrechnung bei Termingeschäften greift der Gesetzgeber massiv in mein Leben ein. Warum tut er das? Was will er von mir? Falls das Gesetz in der von Ihnen beschrieben Form umgesetzt wird, bin ich nicht mehr in der Lage o.g. Einkünfte zu generieren.
In Ihren letzten Argumentationsketten vermitteln Sie den Eindruck, dass private Trader in einer Scheinwelt halb illegal agieren. Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis?

Was bieten Sie mir an, dass ich auch nach 2021 weiter als privater Trader meine Handelsstrategie umsetzen kann? Auswandern in ein EU- oder Drittland, wie von vielen betroffenen favorisiert, kommt für mich noch nicht in Frage, da meine Kinder hier in München noch zur Schule gehen.

Ich bitte um aufklärende, konkrete Worte mit Lösungsvorschlägen. Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Keller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Keller,

vielen Dank für Ihre Frage. Bitte entschuldigen Sie meine späte Antwort.

Solche Lebensgefährten sind der Stolz vieler Frauen. Und eine Gewinnerzielungsabsicht ist absolut positiv. Deshalb unterstütze ich Unternehmen auch nach Kräften. Weil ich Finanzpolitiker bin, habe ich natürlich die Pflicht dabei auch an die Steuer zu denken. Ein Grund, warum mich auch hohe Gewinne freuen. Im Regelfall haben dann die Arbeitnehmer und die Eigner oder Manager gute Ideen gehabt, gut gearbeitet und eine hohe Wertschöpfung erzielt.

Sie sprechen von „Gewinn“. Und damit treffen sich unsere Gedanken. Denn Gewinne entstehen in Unternehmen und dort gelten viele der von Ihnen erwähnten Beschränkungen nicht.

Weitere Überlegungen finden Sie in meiner Antwort bei abgeordnetenwatch auf die Frage von z.B. Herrn Decker.

Viele Grüße, Ihr Lothar Binding