Frage an Marlene Mortler bezüglich Gesundheit

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Marlene Mortler
CSU
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Frage von Matthias B. •

Frage an Marlene Mortler von Matthias B. bezüglich Gesundheit

In Ihrer Antwort vom 15.3.2016 schreiben Sie:

"Eine umfassende gesetzliche Regelung (zur Werbung) ist aus Sicht der Bundesregierung nicht erforderlich, da es beim Alkohol auf den verantwortlichen und zurückhaltenden Konsum ankommt."

Ist es aber nicht so, dass bei 10 Mio Risikokonsumenten, fast 2 Mio Alkoholabhängigen und über 70.000 Toten jährlich ein großer Teil der Konsumenten eben NICHT verantwortlich mit Alkohol umgehen kann?

Wäre es nicht sinnvoll, auf den Getränken wenigstens darauf hinzuweisen, dass z.B. ein zweites Glas Bier bereits die Gesundheit gefährdet?

Werbeverbote, Warnhinweise, höhere Steuern, Verkaufsverbot an Minderjährige... in vielen Ländern wird das erfolgreich umgesetzt, der Konsum sinkt. Weniger Alkohol bedeutet weniger Krankheiten, weniger Tote, weniger Gewalt, weniger Unfälle, weniger Probleme... (allerdings auch weniger Umsatz für die Hersteller!)...

Warum schützt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung so vehement die Interessen der Alkoholindustrie?

Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Becher,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Alkoholpolitik der Bundesregierung. Sie bringen darin zum Ausdruck, dass Sie die gegenwärtigen Maßnahmen für unzureichend halten. Für Ihre Position habe ich Verständnis.

Dass riskanter Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft zu verbreitet ist, steht ausser Frage. Richtig ist aber auch, dass der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland zurückgeht und wir auch beim jugendlichen Rauschtrinken positive Entwicklungen erkennen können. Nähere Einzelheiten finden Sie im aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2016, welchen Sie hier einsehen können:

http://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen_2016/Drogenbericht_2016_web.pdf

Beides ist nach meiner Auffassung Folge unserer Präventionspolitik.

Klar ist aber auch, dass wir darüber reden müssen, welche weitergehenden Schritte sinnvoll sind. Persönlich halte ich es etwa für dringend geboten, den Jugendschutz in den Kassenzonen konsequent durchzusetzen. Es wird zu viel Alkohol an Minderjährige verkauft. Auch die Präsenz von Alkohol in den Medien halte ich für bedenklich.

Mit freundlichen Grüßen

Marlene Mortler