Frage an Martin Schäfer bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Martin Schäfer
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Frage von Marie E. •

Frage an Martin Schäfer von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Schäfer,

ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Erdmann,

seit knapp 26 Jahren bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter (momentan in Teilzeit) an der Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr) in Hamburg . Und ich bin froh, diesen Beruf zu haben, da er mich in der Politik so weit unabhängig macht, dass ich nicht auf meine politischen Tätigkeiten zur Existenzsicherung angewiesen bin.

Deshalb halte ich den Ansatz eines Teilzeitparlaments unter den Voraussetzungen, die in einem Stadtstaat gegeben sind, für sinnvoll und richtig.

Ich möchte aber auch kurz auf einige Probleme eingehen, die sich daraus ergeben (können):
Morgens früh auf dem Weg zur Arbeit lese ich die regionalen Tageszeitungen und wenn mir irgendetwas auffällt, wovon ich meine, dass ich darauf reagieren sollte, dann muss ich das erst mal zeitlich rausschieben. Denn bei der Arbeit angekommen, sollte ich die Arbeit verrichten, die dort anliegt. Andere haben die Gelegenheit, sofort und unmittelbar zu reagieren. Das gilt insbesondere für die Regierungsseite, die ich kontrollieren soll. Dort stehen riesige Behördenapparate zur Verfügung, mir steht eine Halbtagsstelle zur Verfügung. Der Politik würde es sicher guttun, wenn hier mehr "Waffengleichheit" herrschen würde. Das muss nicht notwendig dadurch geschehen, dass aus dem derzeitigen Teilzeitparlament ein Vollzeitparlament gemacht würde (mit all den Konsequenzen, die sich daraus ergeben müssten), sondern könnte auch erreicht werden durch mehr Zuarbeitsmöglichkeiten.
Aber diese Diskussion wird vorraussichtlich nach der nächsten Wahl erst richtig einsetzen, wenn die ersten Wahlkreisabgeordneten gewählt sein werden und deutlich wird, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, dass ein Abgeordneter dann auch vor Ort noch zusätzlich gefordert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Schäfer