Frage an Matthias Hördt bezüglich Soziale Sicherung

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Matthias Hördt
DIE LINKE
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Frage von Joachim L. •

Frage an Matthias Hördt von Joachim L. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo Matthias,

wie würdest du einen Tarifvertrag gestalten im Hinblick auf die schwach bezahlten Angestellten, welche viel arbeiten, gegenüber dem höheren Dienst? Welcher doch überproporzioniert ist .

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DIE LINKE

Hallo Joachim,

ein Problem mit der Bezahlung der Arbeit liegt darin, dass viele Tätigkeiten unterbezahlt sind. Insbesondere schwere körperliche Arbeit wird nicht so gewürdigt, wie es eigentlich sein sollte.

Untergrenze für Löhne sollte der gesetzliche Mindestlohn sein. Dieser ist aktuell viel zu niedrig. Denn trotz 40-Stunden-Woche ist man damit immer noch auf staatliche Hilfen angewiesen. Und selbst bei lückenloser Erwerbsbiografie ist Alterarmut im Rentenalter damit vorprogrammiert.

Der Mindestlohn sollte also so bemessen sein, dass mit einem so genannten Vollzeitarbeitsplatz rund 2000€ brutto verdient wird. Das ist auch nicht übermäßig viel.

Tarifliche Löhne müssen über dem Mindestlohn liegen. Schwere Arbeit muss entsprechend honoriert werden. Bei körperlich schwerer Arbeit kommt sehr oft das Problem hinzu, dass diese Leute gar nicht diese Arbeit bis zur Rente durchhalten. Erstens darf Arbeit nicht kaputtmachen und dann sollen die Menschen auch den Ruhestand möglichst lange bei bester Gesundheit geniesen können.

Der "höhere Dienst" - wenn damit das Feld des öffentlichen Dienstes gemeint ist - ist nach meinem Empfinden momentan nicht überbezahlt. Auch da wird für das was geleistet wird mitunter zu wenig bezahlt. Durch Anhebung der unteren Lohngruppen müsste der Abstand zu den oberen reduziert werden.

Die größte Ungerechtigkeit überhaupt ist die, dass einige wenige Menschen mit gar keiner Arbeit ein noch viel höheres Einkommen haben. Börsenspekulationen und die Vernichtung von Arbeitsplätzen werden mit weit überhöhten Gehältern und Gewinnen belohnt. Oder auch solche Fälle wie bei der Bahn, wo die Vorstände ein vielfaches der einfachen Beschäftigten einstecken ohne eine Leistung zu bringen, die den Kunden und Mitarbeitern nutzt, müssten sofort abgestellt werden. Wir brauchen nicht nur Untergrenzen bei der Bezahlung, sondern auch Obergrenzen.

Viele Grüße

Matthias