Frage an Michael Koschitzki bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Michael Koschitzki
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Frage an Michael Koschitzki von Peter S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Koschitzki,

wie stehen Sie persönlich zur Errichtung einer Moschee im Ortsteil Heinersdorf?

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WASG

Sehr geehrter Herr Stor,

Seit Monaten wird über den Bau einer Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in Heinersdorf gestritten. Die Vorwürfe dagegen lauten, dass der soziale Frieden in Heinersdorf gefährdet sei. Tatsächlich ist der soziale Frieden in Heinersdorf, darüber hinaus in ganz Pankow und Berlin bedroht. Allerdings nicht durch die Moschee sondern durch Niedrigstlöhne, Entlassungen und Hartz IV. In den letzten Jahren haben alle Parteien im Abgeordnetenhaus ein regelrechtes Verarmungsprogramm gestartet, durch die Erhöhung beispielsweise der KITA-Gebühren, durch Entlassung im öffentlichen Dienst oder den Verkauf von 120 000 Wohnungen. Ein Argument gegen die Moschee richtet sich gegen Frauenunterdrückung im Islam. Die WASG kämpft gegen die Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen, dies betrifft jedoch nicht nur den Islam, sondern auch christliche Kirchen.
Ein weiteres Argument ist, die Moschee erhöhe die Gefahr gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Rechtsradikalen in Heinersdorf. Die Gefahr geht dabei jedoch nicht von der Moschee oder den Moslems aus, sondern von den Rechtsradikalen. So beteiligte sich die NPD auch an den Protesten gegen die Moschee. Die WASG stellt sich deshalb der NPD und anderen Rechtsradikalen entschieden dagegen. Generell sind die Ursachen von steigender Kriminalität nicht die Ausländer oder Moslems, sondern Armut und Perspektivlosigkeit. Was sagt denn die CDU, die mehrheitlich gegen die Moschee auftritt zu der Politik des Sozialabbaus. Sie will noch mehr Sozialabbau und weitere Kürzungen, sowie Verschärfungen bei Hartz IV. Die CDU macht Wahlkampf gegen die Moschee um nicht über die wahren Probleme der Stadt reden zu müssen. Von dem Sozialabbau in der Stadt sind Deutsche genauso betroffen wie Ausländer, Christen oder Moslems. Der Sozialabbau kann nur gestoppt werden, wenn wir uns nicht spalten lassen, sondern gemeinsam kämpfen. Deshalb kämpfe ich gegen steigenden Rassismus und Diskriminierung aufgrund einer bestimmten Religion, Hautfarbe oder Herkunft. Ich bin Atheist und verteidige trotzdem Glaubensfreiheit, die genauso für Christen als auch Moslems gelten muss. Das beinhaltet auch das Recht sich Glaubensstätten errichten zu können, wo sie es wünschen.