Was unternehmen Sie als mein Bundestagsabgeordneter, damit Kinder zukünftig vor psychischem Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung besser geschützt sind?

Portrait von Michael Schilke
Michael Schilke
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Michael Schilke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Joachim N. •

Was unternehmen Sie als mein Bundestagsabgeordneter, damit Kinder zukünftig vor psychischem Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung besser geschützt sind?

Ich bin selbst von Eltern-Kind-Entfremdung betroffener Vater / Mutter. Der mehrfach ausgezeichnete Fernsehfilm „Weil Du mir gehörst“ hat auf sehr realistisch dargestellt, wie grausam psychischer Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung sein kann – grausam für die betroffenen Kinder, aber auch für entfremdete Elternteile wie mich. Bisher habe ich aber den Eindruck, dass die Politik sich der Problematik überhaupt nicht bewusst ist, obwohl es sich um Menschenrechtsverletzungen handelt, wie auch der europäische Gerichtshof für Menschenrechte mehrfach bestätigte. Auch international hat man sich auf das Basis von mittlerweile über 1.300 Studien und Forschungsergebnissen schon in vielen Ländern darauf verständigt, entschieden gegen Eltern-Kind-Entfremdung vorzugehen und Kinder entsprechend zu schützen. In Deutschland wird solch missbrauchendes Verhalten viel zu häufig sogar noch bewusst oder unbewusst befördert wird. Was wird dagegen unternommen?

Portrait von Michael Schilke
Antwort von
DIE LINKE

Guten Tag Herr N.,

ich kann mich pers. gut in Ihre Frage hineindenken, weil ich selber die Situation erlebt habe. Zum Glück haben wir uns als Eltern außergerichtlich und in Einvernehmen einigen können und eine gute Lösung gefunden.

Jugendämter und Familienrichter*innen entscheiden bei identischen Sachlagen unterschiedlich. Urteile der Familiengerichte fallen leider wie das Hornberger Schießen aus. Zumeist sind Entscheidungen von der per. Einstellung der Richter*in oder des Sachbearbeiters abhängig.

Und ja Sie haben Recht, nachdem mein "eigener Fall" geklärt war, habe ich mich tatsächlich nicht mehr um die bestehende Problematik gekümmert / bzw. war zu diesem Zeitpunkt noch nicht politisch aktiv. Ich werde das Thema aufgreifen und in der nächsten Legislaturperiode nachholen was ich bisher nicht auf dem Schirm hatte.