Frage an Miriam Staudte bezüglich Umwelt

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Miriam Staudte
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dieter R. •

Frage an Miriam Staudte von Dieter R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Staudte,

da die Katzenhilfe Blleckede e.V. ihren Sitz im Landkreis Lüneburg hat, haben wir sie am 24.01.2012 darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir am 19.01.2012 ihren stv. Fraktionsvorsitzenden, Herrn Meyer, angeschrieben haben, um für die Einführung einer landesweiten Kastrationspflicht für freilaufende Katzen zu werben. Unter anderem auch, um für die Kommunen eine Entlastung zu erreichen, weil diese im Gegensatz zum Landesgesetzgeber den Ursachenzusammenhang im Rahmen der abstrakten Gefahr nachweisen müssen. Dies fällt vielen Kommunen schwer und aus diesem Grund wird häufig eine Kastrationspflicht vermieden. Da Sie auch Angehörige der Kreistagsfraktion des Bündis90/Die Grünen im Landkreis Lüneburg sind, haben wir mehrmals um einen Gesprächstermin gebeten. Leider haben wir bis dato noch keine Antwort erhalten.

Die Anzahl der frei lebenden Katzen nimmt jedes Jahr zu. Die damit verbundenen ansteigenden Ausgaben für die Kastration und Versorgung dieser Tiere führen die Katzenhilfe Bleckede e.V. und viele andere Tierschutzorganisationen, bei stetig abnehmender Spendenbereitschaft und Mitgliederzahl, auch dieses Jahr wieder an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit!

Bis dato sind die TierschutzOrg von 8,2 Mio. Katzen in deutschen Haushalten ausgegangen. Der "Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe in Deutschland" hat im April 2012 ein Marktforschungsinstitut mit einer haushaltsrepräsentativen Erhebung zur Heimtierhaltung in Deutschland beauftragt. Im Ergebnis erbrachte diese Erhebung, dass 12,3 Mio. Katzen in deutschen Haushalten gehalten werden, mit steigender Tendenz (www.zzf.de). Dies erklärt auch den rasanten Anstieg der frei lebenden Populationen von ausgesetzten, zurückgelassenen, vernachlässigten Katzen und deren Nachwuchs. Der Ursachenzusammenhang ist mehr als eindeutig

Welche Maßnahmen beabsichtigen Sie, um diese tierschutzwidrige Umstände auf Landes- u. Landkreisebene zu verhindern/beseitigen?

MfG
D. Ruhnke
Katzenhilfe Bleckede e.V.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Ruhnke,

vielen Dank für ihren Einsatz für einen besseren Katzenschutz. Sie belegen mit ihren Zahlen eindrücklich, die deutliche Zunahme der Population und die negativen Folgen für den Tierschutz durch Vernachlässigung und Überquellen der Tierheime sowie die Notwendigkeit einer Begrenzung der Population.

Die vermehrte Kastration von Katzen kann dazu ein gutes Mittel sein und wird von mir unterstützt.

Wie sie sicher von meinem zuständigen Kollegen Christian Meyer wissen, kämpfen wir zur Zeit dafür, dass den Kommunen die Möglichkeit für entsprechende Katzenschutzverordnungen überhaupt erhalten bleibt. CDU und FDP wollen in ihrem neuen Tierschutzgesetz eine abschließende Regelung zu Katzen treffen. Danach wäre es nach unserer Rechtsauffassung unmöglich weitergehende Regelungen auf Landes- und kommunaler Ebene zu treffen.

Wir wollen dagegen weiterhin die Möglichkeit für kommunale Regelungen erleichtern und nicht schwächen.

Unsere Fraktion setzt sich sehr für den Tierschutz nicht nur bei der Nutztierhaltung, sondern auch bei Haustieren ein.

Unseren von vielen Tierschutzverbänden gelobten grünen Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz auf Bundesebene kennen sie sicherlich. Auch auf Landesebene arbeiten wir dazu weiterhin an Verbesserungen wie besseren Halterschulungen und Förderung der Kastration von freilaufenden Katzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Miriam Staudte