Frage an Miriam Staudte bezüglich Umwelt

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Miriam Staudte
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Frauke N. •

Frage an Miriam Staudte von Frauke N. bezüglich Umwelt

Hallo Frau Staudte...

Was halten Sie von Atomkraft?
Wie setzt sich ihre Partei bzw. Sie selbst für/gegen Atomkraft ein?
Wie denken Sie sieht die Zukunft aus... bzw. glauben Sie, dass Atomkraft eine Zukunft hat?

Mit freundlichen Grüßen,
Frauke

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Frau Neufeldt!

Wir Grünen lehnen die Atomkraft entschieden ab. Hier einige unserer Argumente:
* Jedes Land denkt seine AKWs wären die sichersten, aber ein GAU (Größter anzunehmender Unfall)wie in Tschernobyl ist auch bei deutschen Kraftwerken nicht ausgeschlossen.
* Das Problem der Endlagerung des radioaktiven Abfalls ist nicht gelöst: Gerade die Niedersachsen sollten dies wissen. Nicht nur wegen des Standorts Gorleben , auch die Lage im Endlager ASSE II bei Wolfenbüttel ist dramatisch. Dort dringen jeden Tag unkontrolliert 12 Kubikmeter Lauge ein. Eine Verseuchung der dortigen Grundwasserstöcke droht. Auch der unstrittene Schacht Konrad liegt in Niedersachsen.
* Unsere AKWs und die Zwischenlager sind vor terroristischen Angriffen nicht geschützt.
* Atomkraftwerke sind keine Klimaschützer: Zwei Drittel der Energie geht über Kühltürme oder Kühlwasser verloren. Betrachtet man den gesamten Prozess vom Uranabbau, über Anreicherung bis zur Endlagerung ist Atomkraft alles andere als CO2-Neutral. Ein modernes Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung schneidet da besser ab (s.Ökoinstitut).
Mit diesen und anderen Argumenten versuchen wir Grünen den Ausstieg aus der Atomkraft zu sichern. Die im Atomkonsens vereinbarten Restlaufzeiten dürfen höchstens verkürzt, auf keinen Fall verlängert werden. CDU und FDP sprechen sich immer wieder für Laufzeitverlängerungen aus. Sie wollen für das Jahr der Bundestagswahl 2009 eine Pro-Atom-Regierung stellen. Das muss verhindert werden.
Als Vertreterin der Region werde ich mich gegen ein Endlager in Gorleben einsetzen. Dieser Standort wurde vor 30 Jahren nicht aus geologischen Gründen gewählt, sondern weil Gorleben von 3 Seiten von DDR umgeben war.

Soviel auf die Schnelle.
Miriam Staudte