Frage an Ole von Beust bezüglich Kultur

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Ole von Beust
CDU
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Frage von Frank M. •

Frage an Ole von Beust von Frank M. bezüglich Kultur

Hallo Herr v. Beust

zu allererst fällt mir auf, dass Sie doch etwas mit der Beantwortung der Fragen hinten liegen. Ich hoffe, dass Sie sich trotz Wahlkampf auch noch die Zeit nehmen, möglichst alle Fragen zu beantworten.

Nun zu meinen Fragen:

Setzen Sie sich für den Erhalt des Grindelkinos ein? Es darf nicht
überteuerten Eigentumswohnungen oder noch mehr unnützer Bürofläche weichen. Hamburg rühmt sich immer weltoffen und kulturell zu sein, hat aber nur ein einziges Kino was Originalfassungen zeigt. Eine Schande im Vergleich zu bsp. Berlin. Desweiteren ist es ein Traditionshaus.

Werden Sie sich dafür einsetzen, das solche unsinnigen Projekte wie Möbel Höffner in Eidelstedt und das Kraftwerk in Moorburg nicht zustande kommen?

Grüße
Frank Möller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Möller,

auch ich würde mich freuen, wenn das Grindelkino bestehen bleiben könnte. Letztendlich ist der Fortbestand dieses Kinos allerdings eine Frage von Angebot und Nachfrage. Nach dem Multiplex-Boom gab es auf dem Kinomarkt einen Konzentrationsprozess. Viele Kinos in Deutschland haben wirtschaftliche Probleme, die auch auf die große Konkurrenz durch viele Freizeitangebote, den wachsenden DVD-Markt und den Trend zum "Heimkino" zurückzuführen sind. Als Kinofan finde auch ich das bedauerlich. Übrigens zeigt meines Wissens auch das Abaton-Kino Filme im englischen Original.

Hinsichtlich des Möbelmarktes endete im Dezember 2007 die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs Eidelstedt 68 sowie die der dazugehörigen Änderungen des Flächennutzungsplanes und des Landschaftsprogramms. Eine Entscheidung zu dem Plan wird es vor der Wahl nicht mehr geben. Die Kommission für Stadtentwicklung wird nach der Wahl im April erneut über den Plan beraten und zu einer Beschlussfassung kommen. Danach wird dann der Senat die endgültige Entscheidung zu dem Planverfahren treffen.

Leider teile ich Ihre Auffassung hinsichtlich des Kraftwerks Moorburg nicht:

Solange die erneuerbaren Energien noch nicht ausreichen, unseren heutigen Energiebedarf zu decken, sind wir gezwungen, auf einen ausgeglichenen Energiemix zu setzen. Dazu gehört neben Gas, regenerativen Energien und Kernenergie auch Kohle.

Der Atomkraftausstieg ist beschlossen. Wir benötigen also eine Generation an Kraftwerken, um den Zeitraum, in dem die AKWs bereits abgeschaltet sind, die erneuerbaren Energien aber noch nicht weit genug sind, zu überwinden. In Bezug auf die CO2-Bilanz sind hochmoderne Steinkohlekraftwerke weitaus besser für die Umwelt als die veralteten. So wird für das hochmoderne Kraftwerk in Moorburg ein altes Kohlekraftwerk in Wedel abgeschaltet. Bundesweit werden so ca. 2,3 Mio. Tonnen weniger CO2 ausgestoßen werden. Zudem wird das neue Kohlekraftwerk einen sehr viel höheren Wirkungsgrad der Energiegewinnung als die jetzige Generation von Kohlekraftwerken, nämlich von über 46,5 %, ohne Berücksichtigung der Kraft-Wärme-Kopplung - das ist ein Spitzenwert.

Weil es uns außerdem gelungen ist, mit dem Betreiber Vattenfall für Moorburg die fortschrittlichste Umwelttechnik zu vereinbaren, die zurzeit denkbar ist (CO2-Abscheidung), habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Entsprechende Beschlüsse zu Kohlekraftwerken haben übrigens sowohl SPD als auch CDU auf Bundesebene gefasst.

Ein Wort noch zu Gaskraftwerken: Angesichts von Ankündigungen aus Russland, dass die Preise dort 2008 nach den Erhöhungen der vergangenen Jahre noch einmal um 50 % steigen sollen, ist dies keine Alternative mehr. Die Energiekosten müssen sowohl für die Verbraucher als auch für die Privatkunden im Rahmen bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Ole von Beust