Frage an Renate Schmidt bezüglich Frauen

Portrait von Renate Schmidt
Renate Schmidt
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Renate Schmidt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Wolfgang M. •

Frage an Renate Schmidt von Wolfgang M. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Schmidt,

Sie stehen ja einem Ministerium vor, das unter anderem für "Frauen" zuständig ist.
Meine Frage: Welches Ministerium ist eigentlich für "Männer" zuständig?
Es gibt eine Reihe von Lebensbereichen, in denen Männer diskriminiert und benachteiligt sind. Spontan fallen mir, ohne langes überlegen ein: Die Männerwehrpflicht, die Benachteiligung der Männer im Familienrecht, die Frauenquoten im öffentlichen Dienst, die höhere Jugendarbeitslosigkeit von jungen Männern, die schlechteren Bildungsabschlüsse von jungen Männern, die viel höhere Obdachlosenrate von Männern ("Pennern") usw.

Meine Frage gerade an Sie als Frau: Finden Sie es nicht auch ungerecht und ausgesprochen männerbenachteiligend, dass es zwar eine explizite Politik für "Frauen", aber keine explizite Politik für "Männer" gibt?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Mengler

Portrait von Renate Schmidt
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Mengler,

selbstverständlich fühle ich mich auch für die Männer in unserer Republik verantwortlich: für die Jungen, die Familienväter und die Senioren – wie es eben die Bezeichnung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nahe legt. Aber auch die kinderlosen Männer zwischen 18 und 60 Jahren sind bei uns gut aufgehoben, wenn sich dies gleichwohl noch nicht im Titel unseres Ministeriums niederschlägt. Die Bezeichnung „Frauenministerium“ ist sozusagen historisch bedingt: Während es vor einigen Jahren vor allem notwendig war, die Gleichberechtigung der Frauen voranzutreiben, hat die Bundesregierung bei ihrem Amtsantritt die Abteilung Frauenpolitik in die Abteilung Gleichstellung umgewandelt und damit auch eine andere Politik eingeleitet. Wir wollen uns auf dem Weg zu einer besseren Chancengleichheit nicht auf die Durchführung von Sondermaßnahmen für Frauen beschränken, sondern sämtliche politischen Konzepte und Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf Frauen und Männern überprüfen.

Bei den expliziten Beispielen, die Sie nennen, möchte ich Sie auf meine Antwort an Herrn Martens verweisen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Renate Schmidt