Frage an Renate Schmidt bezüglich Familie

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Renate Schmidt
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Frage von René S. •

Frage an Renate Schmidt von René S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Schmidt,

da ich wie viele andere unverheiratete Väter ohne Sorgerecht (und praktisch ohne durchsetzbares Recht auf Umgang) und ungewollt getrennt von meiner 3-jährigen Tochter lebe, würde ich gern wissen welche Schritte gegen diesen, verglichen mit anderen europäischen Ländern, Rechtsmangel unternommen werden können. Gerade im Hinblick darauf, dass der zunehmenden Zahl von überforderten Alleinerziehenden Müttern entgegengewirkt wird und viel wichtiger den betroffenen Trennungskindern ihr Recht auf beide Elternteile eingeräumt werden kann, sofern nicht trifftige Gründe dagegen sprechen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Simon,

Ihre Sorge und Traurigkeit, Ihre Tochter nicht häufiger sehen zu können, kann ich gut verstehen. Wenn es darum geht, nach einer Trennung dem Wohl des Kindes oberste Priorität einzuräumen, muss immer auch der Vater mit einbezogen werden. Denn ein Kind braucht für seine Entwicklung beide Elternteile: Mutter und Vater.

Gleichzeitig finde ich es aber auch traurig, wenn über das Schicksal von Kindern mittels der Justiz und der Ämter entschieden werden muss. Denn hier mit staatlichen Normen einzugreifen, ist ein schwieriges und hoch sensibles Unterfangen, das niemals in vollem Umfang gelingen wird. Es kann immer nur darum gehen, den bestmöglichen gesetzlichen Rahmen zur Verfügung zu stellen.

Durch die Kindschaftsrechtsreform haben wir ein gutes Gesetz geschaffen, das helfen soll, den Kindern ihre Eltern zu erhalten, auch wenn diese sich trennen. Aber wir wissen: Das beste Gesetz kann sich nicht entfalten, wenn die Adressaten nicht kooperieren. Dies gilt im Umgang mit Kindern umso mehr. Deshalb prüfen wir derzeit, wie die Rechtslage verändert werden kann, um den Umgang mit Kindern durchzusetzen. Das Bundesjustizministerium ist das federführende Ressort für diese Aufgabe.

Sie können aber sicher sein, dass ich mich als Familienministerin bei dieser Reform entsprechend einbringen und mitarbeiten werde, um angemessene Regelungen für die Menschen in diesen schwierigen Trennungs- und Scheidungssituationen zu finden.

Ich wünsche Ihnen, dass sich für Sie und Ihre Tochter Lösungen finden, mit denen alle besser leben können.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Renate Schmidt