Frage an René Röspel bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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René Röspel
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Frage von Regina T. •

Frage an René Röspel von Regina T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Röspel,

In der Sendung Anne Will am Sonntagabend sagte ein Parteifreund von ihnen das die Diätenerhöhung damit berechtigt sei, weil alle Abgeordneten so ervorragende Leistungen erbringen und sie deshalb am allgemeinen Aufschwung teilhaben müssen. Meine Frage ist :" Sind unsere Abgeordneten und einige Führungsmanager die einzigen in Deutschland die in Ihren Berufen gute Leistungen erbringen? Denn alle anderen Bürger siehe Lokführer gefährden mit Forderungen den A ufschwung und Arbeitsplätze.Fühlt sich irgendwie schlecht an.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Tschiesche,

vielen Dank für Ihre Frage vom 13. November 2007 zum Thema Diätenerhöhung.

Leider habe ich die Sendung „Anne Will“ nicht sehen können, weil ich zu dieser Uhrzeit (wie an fast jedem Sonntagabend vor den 20 Sitzungswochen dieses Jahres) im Zug nach Berlin gesessen und mich auf die Anhörung am Montagmorgen vorbereitet habe. Von daher weiß ich nicht, ob ein Parteifreund die Diätenerhöhung mit den „hervorragenden Leistungen“ begründet hat. Ich wäre jedenfalls sehr vorsichtig, meine eigene Arbeit so zu beurteilen – das müssen letztlich andere machen – oder die häufig bemühte „Geschichte“ wird das zeigen.

Ich jedenfalls brauche mich auch nicht zu schämen, nach 71 Stunden Arbeit in der Woche, die ich versuche, ernst- und gewissenhaft zu machen, auch ordentlich dafür bezahlt zu werden. Zudem sollen wir ja auch unabhängig und unbeeinflusst - jedenfalls von finanziellen Verlockungen von Lobbyisten – unsere Entscheidungen treffen. Da ich auch keine anderen Einkünfte habe, habe ich auch hier ein reines Gewissen. Wie ich in der ausführlichen Antwort auf Herrn Loock erläutere, habe ich feststellen können, dass die von uns beschlossenen Erhöhungen mit denen z.B. im Metallbereich, bei Beamten oder Angestellten des öffentlichen Dienstes vergleichbar sind.

Und warum soll ich denn, obwohl ich weit mehr Stunden und an Wochenenden arbeite als in meinem früheren Beruf, weniger Zuwachs bekommen?

Die Zustimmung ist mir vor allem deshalb leichter gefallen, weil wir (einen Teil) der von mir geforderten Anpassungen im Bereich der Altersversorgung durchgeführt haben.

Für weitere Details möchte ich Sie nochmals bitten, meine Antwort auf Herrn Loock zu lesen.

Abschließend kann ich Ihnen ausdrücklich versichern, dass ich aus meinen vielen Besuchen bei Unternehmen und Einrichtungen in meinem Wahlkreis weiß und auch davon überzeugt bin, dass es ganz viele Menschen gibt, die in ihrem Job wirklich gute Leistungen vollbringen – ob als Metallarbeiter, Krankenschwester, Arzt, Putzfrau, Dachdecker, Altenpfleger, Lehrerin, Lokführer und Lokmechaniker, Erzieherin, Verkäufer usw.

Und weil ich auch weiß, dass einige davon trotz guter Arbeit ihre Familie nicht ohne staatliche Hilfe vernünftig ernähren können, werde ich mich weiterhin – auch gegen bestimmte Lobbyinteressen – für einen Mindestlohn und faire und gerechte Arbeitsbedingungen einsetzen!

Mit freundlichen Grüßen
René Röspel