Frage an Ronald Pofalla von Max M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Pofalla,
in Ihrer Antwort auf die Frage von Herrn Frank Köneke schreiben Sie: " NPD wie Linkspartei wollen das bestehende durch Rechtsstaatlichkeit und Demokratie geprägte System überwinden."
Mir muß da was entgangen sein, deswegen bitte ich Sie höflich mir die Frage zu beantworten, welchen der unsere Demokratie auszeichnenden und ausgezeichneten Verfassungsgrundsätze Die Linke nach Ihrer Kenntnis in Frage stellt, abschaffen, oder gar ins Gegenteil verkehren will?
Ferner schreiben Sie:
"Nach vier Jahrzehnten SED-Diktatur, die für Hunderte von Mauertoten und Zigtausende politischer Gefangene verantwortlich war, die 17 Mio. Menschen ihrer Freiheit beraubt hat und die den Menschen in den neuen Bundesländern einen wirtschaftlichen Scherbenhaufen hinterlassen hat, bin ich der Auffassung, dass in Deutschland für Postkommunisten kein Platz mehr ist. Wir brauchen Antworten für die Zukunft und keine Verklärung einer unmenschlichen Diktatur."
Zur Klarstellung: Auch ich mochte das SED-Regime nicht. Das beruhte auf Gegenseitigkeit, am Ende ließen sie mich nicht mal mehr einreisen. Das lag unter anderem an meinem Hang zu Fakten und zur Sachlichkeit. Dem weiterhin frönend wende ich mich an Sie:
Die PDS hat sich seit ihrem Bestehen immer wieder überaus kritisch mit dem Unrecht der SED-Herrschaft auseinandergesetzt. Aber lassen wir das mal bei Seite.
Die SED hatte 2,3 Millionen Mitglieder, die PDS zuletzt noch rund 60.000, rund die Hälfte davon stammten aus jenen alten Zeiten. Erscheint es nicht auch Ihnen, angesichts der knapp 1,5 Prozrent der Ex-SED`ler, die den Marsch in die heutige Linke angetreten haben, nicht schon aus mathematischer Perspektive -höflich formuliert- reichlich widersinnig eine gerade Linie von der SED zur Linken herzustellen?
By the way: Wieviele der alten Mitglieder der Ost-CDU, im DDR-Volksmund sehr zu recht "SED-Blockflöten" genannt, sind heute noch in der Union?
Mit freundlichem Gruß
Max Meier