Frage an Ronald Pofalla von Behning H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Pofalla
in der Sendung "Hart aber Fair" vom 02.07.2008 sagten Sie Kernenergie sei für Sie Ököenergie. In meinem Duden fand ich zur Vorsilbe "Öko" "Ökölogie" und "Ökonomie". Zu 1 steht dort geschrieben: System der (ungestörten) Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und Ihrer Umwelt. Also konnten Sie dieses "Öko" wohl nicht gemeint haben, denn jedes Kind weiß heute schon das Radioaktivtät sich nicht gerade positiv auf Lebewesen auswirkt. Zu 2 steht im Duden: Wirtschaftlichkeit, sparsames Umgehen mit etwas. Aber auch das können Sie nicht gemeint haben, weil kein Kernkraftwerk so versichert ist, dass es eine Schadensvorsorge trifft, d.h. keines der deutschen KKW ist ausreichend versichert. Warum eigentlich? Sind die Prämien so hoch, dass der Strom aus KKW unwirtschaftlich wird. Wieso müssen andere Stromerzeugungsanlagen eine Risikovorsorge treffen und KKW nicht, liegt hier nicht eine ungleich Behandlung vor? Ich würde gerne von Ihnen wissen welches Öko sie bei Ihrer Aussage meinten mit Kernkraft ist Ökoenergie.
Sehr geehrter Copray,
sehr geehrter Herr Behning,
sehr geehrter Herr Schmidtke.
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 9. Juli 2008 und Ihre E-Mail vom 14. Juli 2008 sowie vom 16. Juli 2008. In Ihren Schreiben fragen Sie nach dem Grund warum ich, anlässlich der Vorstellung des am 23. Juni 2008 einstimmig verabschiedeten Antrags des Bundesvorstands "Bewahrung der Schöpfung: Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz" habe, erklärt habe, dass Kernkraft für die CDU Öko-Energie ist.
Kernkraftwerke liefern nicht nur preiswerten sondern auch umweltfreundlichen Strom. Auf absehbare Zeit kann auf den Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung in Deutschland nicht verzichtet werden. Sie ermöglicht es, den Zeitraum zu überbrücken, bis neue klimafreundliche und wirtschaftliche Energieträger in ausreichendem Umfang verfügbar sind. Im Rahmen unserer Klimaschutzstrategie streben wir deshalb eine Laufzeitverlängerung von sicheren Kernkraftwerken an.
Angesichts knapper Ressourcen benötigen wir eine Energieversorgung, die sicher, wirtschaftlich und umweltverträglich bereitgestellt wird. Dabei wollen wir die energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen so gestalten, dass eine rationellere Verwendung von Energie und Ressourcen möglich wird, eine schnelle Modernisierung der Kraftwerksparks erfolgt sowie eine wirksamere Förderung erneuerbarer Energien praktiziert wird.
Die erneuerbaren Energien wollen wir als Innovationsbranche aufbauen. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien beim Gas 20 Prozent und beim Strom 30 Prozent ausmachen, im Jahr 2050 soll der Hauptanteil der Stromerzeugung hieraus erfolgen.
Unsere Umweltpolitik setzt auf einen Energiemix zu dem sowohl fossile Energieträger, erneuerbare Energien aber auch die Kernenergie gehören.
Mit freundlichen Grüßen
Ronald Pofalla MdB