Sehr geehrter Herr Pofalla,

heute ist zu lesen, dass sie ein Paradebeispiel der Mediendemokratie geliefert haben. Ohne Vorkenntnisse und scheinbar nur auf Anfrage der BILD haben Sie eine Meinung kundgetan, die so scheinbar gar nicht Ihre sein kann - laut FAZ.net haben Sie ja nicht einmal versucht, die von Ihnen kommentierte Popstars-Folge anzufordern um sie vorab zu sehen. Gab es hier die typische Recherche-Art der BILD-Zeitung in Ihrem Büro anzurufen und zu fragen, ob Sie den vorgefertigten Satz sagen möchten?

Zwar finde ich die gestrige Aussage von Herrn Sodann, dass Deutschland keine Demokratie sei, auch etwas zu krass, doch bei einem solchen Vorgehen der hohen Politiker des Landes stellt sich mir doch die Frage, ob man in unserer Demokratie in jedem Falle eine Meinung haben muss - auch ohne Ahnung.

Deshalb meine Fragen an Sie: Wie sehen Sie die Rolle der Medien in der Demokratie? Sollen diese begleitend oder meinungsmachend wirken und fühlen Sie sich als Politiker und Abgeordneter von den Medien abhängig?

Angesichts des Rufes der BILD-Zeitung und der Kenntnisse über deren Verfahrensweisen interessiert mich außerdem, warum Sie mit einem solchen Blatt zusammenarbeiten?

Mit freundlichen Grüßen
Elke Imle