Frage an Ronald Schulz-Töpken bezüglich Umwelt

Ronald Schulz-Töpken
CDU
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Frage von Olaf R. •

Frage an Ronald Schulz-Töpken von Olaf R. bezüglich Umwelt

Wie stehen Sie zur sogenannten "grünen" Gentechnik?

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ruhl,
bei der grünen Gentechnik handelt es sich um die gentechnische Veränderung von Organismen (GVO). Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen ausdrücklich gekennzeichnet sein. Frisches Obst und Gemüse ist gentechnisch kaum manipuliert. Allerdings sind soja- und maishaltige Lebensmittel häufig gentechnisch manipuliert. Futtermittel sind häufig soja- und maishaltig. Dies hat erheblichen Einfluss. Schweine, Rinder und Geflügel sind damit "belastet". Deshalb ist mein Vertrauen in die Kennzeichnung nicht wirklich groß, da Milch, Fleisch und Eier von mit gentechnisch veränderten Mitteln gefütterten Tieren nicht besonders gekennzeichnet werden müssen. Grundsätzlich halte ich die Kennzeichnung für wichtig, jedoch die Regelungen dafür für nicht ausreichend.
Gentechnische Veränderungen sehe ich sehr differenziert. In der Medizin stellen sich ethische Fragen, in der grünen Gentechnik sind m.E. die positiven Wirkungen überwiegend. So kann durch den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft der Schädlingsbefall von Pflanzen verringert werden. Damit kann die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln überflüssig werden. Aber sicher ist dies mit der Frage abzuwägen, wie weit der Mensch noch in die Natur eingreifen soll und darf.
Ich gebe zu, dass mein Hintergrundwissen zu diesem Thema sehr laienhaft ist. Ich habe hier meine persönlichen Meinungen, die häufig meinen wertkonservativen Einstellungen entsprechen. Für mich ist jedoch wichtig, dass der Verbraucher beim Erwerb von Lebensmitteln für sich selbst eigenverantwortlich entscheiden kann, ob er manipulierte Lebensmittel oder nicht manipulierte Lebensmittel erwirbt. Aber lässt sich das wirklich alles so genau steuern? Das Beispiel der Futtermittel zeigt, dass niemand wirklich frei von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln sein kann. Ich bin deshalb auf die weitere Entwicklung gespannt. Ein enger Austausch aller Beteiligter wie z.B. Landwirte, Verbraucher, Nahrungsmittelhersteller ist dabei wichtig. Aber letztlich muss auch hier eine ethische Entscheidung her. Der Verbraucherschutz steht dabei an erster Stelle, denn gentechnische Veränderung ist kein Selbstzweck, sondern dient letztlich einer Erhöhung der Qualität von Lebens- und Futtermitteln.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen meine Haltung dazu verständlich machen konnte und grüße recht herzlich
Ihr Ronald Schulz-Töpken