Frage an Sepp Daxenberger bezüglich Finanzen

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Sepp Daxenberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage an Sepp Daxenberger von Gerhard W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Daxenberger,

die katholische Kirche ist ein Unternehmen. Sie besitzt zu 100% den sehr gewinnträchtigen Weltbildverlag http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbildverlag , hat den größten privaten Grundbesitz in Deutschland http://www.freie-christen.com/reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.html#L%E4ndereien , hat bei vielen anderen großen Unternehmen Beteiligungen wie z. B. bei Alitalia und Fiat http://www.freie-christen.com/reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.html#Konzerne , betreibt eigene Banken und spekuliert an der Börse http://www.carstenfrerk.de/fr_vortraege.htm .

Finden Sie es richtig daß dieses Unternehmen nach wie vor von Kapitalertragssteuer und Umsatzsteuer befreit ist? http://www.stop-kirchensubventionen.de/
Wie stehen Sie zur steuerlichen Absetzbarkeit der Kirchensteuer?
Dadurch, daß Katholiken und Protestanten ihre gezahlte Kirchensteuer vom zu versteuernden Einkommen abziehen, gehen dem deutschen Staat jährlich ca. 3,5 Milliarden € an Steuereinnahmen verloren http://www.stop-kirchensubventionen.de/

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Winkler

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Winkler.

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum „Unternehmen Kirche“

Zunächst möchte ich aber die gleichen Grundsätzliche Ausführungen machen, wie ich sie auf Herrn Ungers Frage gegeben habe: Ich habe ja deutlich gemacht, dass das Thema Konkordat und Finanzierung der Kirchen grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden sollte. Ich machte auch nie ein Geheimnis daraus, dass mir manches an der Kirchenorganisation nicht gefällt. Das sage ich auch als gläubiger Christ. Aber sehen Sie es nicht auch so, dass wir jetzt wesentlich wichtigere Themen haben in Bayern als die Frage wer bezahlt die Bischöfe? Die CSU versemmelt uns momentan die Zukunftsfähigkeit und wir kommen mit den notwendigen Antworten für eine bessere Bildung, für die Energiewende oder die Gentechnikfreiheit nicht durch, weil wir uns mit dem Konkordat beschäftigen müssen.

Daß die Kirche auch ein knallhart unternehmerisch tätiger Großbetrieb ist, wusste ich. Daß die Kirche von Kapitalertragssteuer und Umsatzsteuer befreit sein soll, wusste ich bisher nicht, ich kann mir das auch besonders bei der Umsatzsteuer kaum vorstellen. Ich werde mich aber darüber informieren. Wenn es so wäre würde ich es für eindeutig falsch finden.

Zur steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer sehe ich es durchaus als sinnvoll an, dass ich als Kirchensteuerzahler von der Steuer absetzen kann. So kann ich ja auch Spenden an Vereine, Verbände, Parteien usw. von der Steuer absetzen.

Wenn Sie die 3,5 Milliarden Steuern bedauern, müssten Sie das genauso bei den Spenden sehen. Außerdem wüsste ich noch viele Steuerprivilegien, die zu kippen ich wesentlich sinnvoller finden würde. (Flugbenzin, Dienstwagenprivileg.....)

Mit freundlichen Grüßen,

Sepp Daxenberger