Sehr geehrte Frau Aydinlik-Demirdögen,

meine Frage betrifft quasi die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, und dort die Beziehungen zu zwei Ländern, die besonders "heikel" sind:

1. Welche Möglichkeiten sehen Sie für die EU, auf eine Demokratisierung des politischen Systems in Kuba hinzuwirken? Zweifellos hat die Castro-Regierung (bis zum und auch später trotz des US-Embargo(s)) in sozialer Hinsicht (medizinische Versorgung, Bildung) erhebliche Erfolge erzielt, gleichzeitig findet dort eine rigorose ideologische Gleichschaltung statt, zahlreiche Dissidenten sind in Haft. Diese Frage stelle ich vor allem deshalb an Sie (als Kandidatin der Linken), weil es meiner Erinnerung nach in der Vergangenheit einige Querelen innerhalb der Europarlaments-Gruppe und zwischen Europaabgeordneten und Bundespartei gegeben hat. Vielleicht können Sie ja auch darauf kurz eingehen.

2. Wie sehen Sie die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten einerseits und Taiwan andererseits? Sollte und kann Ihrer Ansicht nach die EU die Bemühungen Taiwans auf sinnvolle Mitarbeit (engl. "meaningful participation") in internationalen Organisationen wie der WHO unterstützen? Wie stehen Sie zu einer formellen Unabhängigkeit Taiwans, auch mit Blick auf das Selbstbestimmungsrecht des taiwanischen Volkes?

Mit freundlichen Grüßen

Jens Müller