Frage an Stefan Grabrucker von Veronika A. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Grabrucker,
soweit ich mich informiert habe, vertritt die ödp die Ansicht, dass eine Förderung von Kinderkrippen, wie sie derzeit gehandhabt wird, zu einseitig ist. Welchen alternativen Weg schlägt die ödp vor und was sind die Beweggründe?
Sehr geehrte Frau Altmann,
herzlichen Dank für Ihre Frage. In der Tat vertrete ich und vetritt die ödp die Ansicht, dass man Familien echte Wahlfreiheit zugestehen sollte - der derzeitige Weg einer einseitigen Förderung außerhäusiger Betreuung ist meiner Meinung nach falsch.
Das Grundgesetz sagt in Artikel 6, dass "Pflege und Erziehung der Kinder [...] das natürliche Recht der Eltern" sind. Deshalb müssen auch die Eltern frei entscheiden können, ob sie ihre Kinder selbst betreuen, oder ob sie außerhäusige Betreuung, z.B. in Kinderkrippen einkaufen. Momentan fördert eine große Koalition aller im Bundestag vertretenen Parteien mit großem finanziellen Aufwand die außerhäusige Betreuung und vermittelt den Eindruck, Eltern seien unfähig, ihre Kinder zu erziehen. Beispielhaft sei hier auf die Aussage des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück hingewiesen, der meinte, eine Kindergelderhöhung um 10 Euro entspreche dem Gegenwert von zwei großen Pils. Ich bin aber der Meinung, dass die überwältigende Mehrzahl der Mütter und Väter sehr wohl verantwortlich mit ihren Kindern umgeht.
Die ödp möchte das Geld, das derzeit nur denjenigen zu Gute kommt, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder in Betreuungseinrichtungen zu geben, allen Familien zur Verfügung stellen. Konkret bedeutet dies, ein monatliches, sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt in Höhe von 1000,- € pro Monat in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes einzuführen. Erst dann können Mütter und Väter wirklich frei entscheiden, ob sie sich selbst um ihre Kinder kümmern, was derzeit aus finanziellen Gründen oft nicht möglich ist, oder ob sie außerhäusig berufstätig bleiben und Betreuung zu einem reellen, nicht-subventionierten Preis einkaufen.
Wichtig ist uns dabei, dass die Betreuungseinrichtungen sich am Wohl der Kinder orientieren. Für unter Dreijährige ist ein Betreuungsschlüssel von 1:3 wünschenswert, d.h., dass für drei Kinder eine Betreuungskraft zur Verfügung steht. Auch von diesem pädagogisch sinnvollen Wert sind wir derzeit leider sehr weit entfernt.
Ihre Frage nach den Beweggründen unseres Konzepts ist schnell beantwortet: Im Vordergrund steht das Wohl der Kinder und die Förderung der Familien, ohne die unsere Gesellschaft ohne Zukunft wäre. Eltern müssen sich frei und auch ohne finanziellen Druck der Erziehung ihrer Kinder widmen können, falls sie dies wünschen. Die ödp ist die Partei der Familien, dies wird auch eine der Botschaften unseres Landtagswahlkampfs sein.
Denn während wir Familien fördern wollen, setzen alle Mitbewerber, CSU, SPD, Grüne, FDP, Linke und auch die Freien Wähler auf den einseitigen Ausbau außerhäusiger Betreuung.
Sollten Sie Rückfragen haben, stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen,
Stefan Grabrucker