Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Fragen! Diese beantworte ich gern.

Eine Reform des ÖRR halte ich für dringend erforderlich, weil der ÖRR
a) über das notwendige Maß hinaus aufgebläht wurde. Das spiegelt sich in den Gebühren wieder, die die Bürgerinnen und Bürger zahlen müssen. Ob sie das Angebot annehmen oder nicht spielt hierbei keine Rolle. Es ist meines Erachtens auch nicht gerechtfertigt, dass ein WDR-Intendant ein sehr viel höheres Einkommen als unser Bundeskanzler bzw. unsere Bundeskanzlerin erzielt. Und abschließend dazu lasse ich folgende Frage einfach mal im Raum stehen: Benötigen wir wirklich 23 TV- und 63 Radio-Sender?

Eine Reform halte ich darüber hinaus erforderlich, weil
b) zu viele Sendungen ausgestrahlt werden, in denen vielfach schlichtweg die eigene Meinung und nicht, wie es eigentlich sein sollte, die Nachricht als solches wiedergegeben wird. Wir benötigen eine sachliche und neutrale Berichterstattung. Wenn es um Meinungen geht, muss dies klar erkennbar gemacht werden.

Bei Ihrer Frage nach den Gender-Badetagen bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits glaube ich, dass es im alltäglichen Leben nicht einfach ist, eine andere sexuelle Neigung oder Orientierung, die nicht der bisherigen Norm entspricht, zu haben. Und ich sehe auf den Social Media-Kanälen immer wieder Menschen, die sich extrem abwertend gegenüber der LGBTQ-Community verhalten. Andererseits sehe ich auf Veranstaltungen am CSD wie Menschen sämtlicher Orientierungen seit Jahren zusammen völlig ausgelassen feiern.
Meine Idee: Wir könnten, sofern der Bedarf besteht, einzelne Schwimmbäder suchen, die für einen Test-Zeitraum in einem bestimmten Zeitfenster Gender-Badestunden anbieten. Wenn diese Zeitfenster gut angenommen werden, könnte aus diesem Test ggf. mehr werden.

Viele Grüße
Steffan Nethe