Ziehen Sie es in Betracht, den Ausschluss von Ungeimpften vom sozialen Leben (genannt 2G) mittelfristig abzuschaffen oder abzumildern?

Rote kurze Haare, lächelnd, schwarzer Blazer und schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt, kleine hängende Ohrringe mit weißer Kugel
Susanne Ferschl
DIE LINKE
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Frage von Andreas V. •

Ziehen Sie es in Betracht, den Ausschluss von Ungeimpften vom sozialen Leben (genannt 2G) mittelfristig abzuschaffen oder abzumildern?

Der Virologe Streeck sagt bei WELT, dass eine FFP2-Maske das Ansteckungsrisiko besser reduziert als eine Impfung.
https://www.welt.de/politik/deutschland/video236844939/Hendrik-Streeck-Maske-hat-einen-viel-besseren-Effekt-als-Fremdschutz-als-eine-Impfung.html
Außerdem wissen wir um das Problem des Fremdschutzes der Impfungen.
Deshalb interessiert mich, ob es trotzdem bei dem Ausschluss von Ungeimpften bleibt. Auch Ihre gefühlsmäßige Einstellung zum Ausschluss würde mich interessieren. Wäre es für Sie positiv oder negativ, wenn Ungeimpfte (wieder) zum Friseur gehen könnten?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr V.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Im Hinblick auf die von Ihnen angesprochenen 2G/3G-Regelungen bin ich der Auffassung, dass diese möglichst einheitlich und nachvollziehbar gestaltet sein sollten. In der Tat finde ich es schwierig nachzuvollziehen, warum man mit einem negativen Test täglich zur Arbeit gehen kann, nicht aber zum Friseur oder den Klamottenladen. Die 2G-Regelungen müssen beendet werden, wenn das Infektionsgeschehen nachlässt. Das gilt im Übrigen für alle freiheitseinschränkenden Maßnahmen - sie können immer nur mit einem entsprechenden wichtigen Grund aufrechterhalten werden. Deswegen ist es auch immer wieder notwendig, eng mit der Wissenschaft zusammen zu arbeiten und auf die entsprechende Expertise zurück zu greifen, denn nur auf deren Grundlage können politische Entscheidungen gefällt werden.

Je länger die Pandemie andauert, desto wichtiger wird das Sprechen mit einer Stimme, die den Menschen Verlässlichkeit gibt und langfristige Planung wieder ermöglicht. Das ist ein Problem bei der Vielstimmigkeit innerhalb der Bundesregierung und der einzelnen Länder. So geht weiter Vertrauen in die politischen Institutionen verloren. Berufspolitiker:innnen sollten sich stärker im Austausch mit Experten aus Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft und Gewerkschaften valide und möglichst langfristige Strategien zur Eindämmung der Pandemie entwickeln und diese zeitnah umsetzen.

Was die Maskenpflicht betrifft, stimme ich zu, dass eine FFP2-Maske ein wirkungsvolles Mittel ist, um sich vor Ansteckung zu schützen. Das gilt aber auch für eine Bevölkerung, die ausreichend durch eine Immunisierung geschützt ist und dazu ist eine Steigerung der Impfquoten unumgänglich.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Ferschl

Stellv. Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag

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