Frage an Sven Krumbeck bezüglich Bildung und Erziehung

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Sven Krumbeck
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Frage an Sven Krumbeck von Thomas E. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Herr Krumbeck,

der Inklusionsbericht der der Landesregierung liest sich doch auf den ersten Blick ganz gut.

Warum sehen Sie das in Ihrer Pressemitteilung anders und wie begründen Sie das?

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Eberhard,

Sie haben es sehr richtig formuliert: auf den ersten Blick sieht das Inklusionskonzept vernünftig aus.
Auf den zweiten Blick fehlen schlicht elementare Säulen, um den Begriff "Konzept" zu rechtfertigen.

Fakt ist: es muss etwas geschehen in Bezug auf Inklusion. Die Piraten waren die einzige Partei im Landtag, die den Finanzierungsvorbehalt aus dem Schulgesetz streichen wollten, weil Inklusion so lange nicht funktioniert, wie sie an den Ressourcen scheitert.

Mehr Fachpersonal ist vonnöten - die GEW rechnet mit 1.000 zusätzlichen Stellen allein für Inklusion - die Landesregierung drückt sich vor dieser Bestandsaufnahme; sie sagt nicht einmal, was ihre eigenen Pläne an Lehrerstellen kosten werden.

Die zusätzlichen Schulpsychologen finanziert aus dem ohnehin zu knappen Stellenpool. Was die Schulbegleitung angeht, wird gar kein Lösungsansatz dargestellt. Das ist besonders enttäuschend, weil für dieses Problem eine Lösung gesucht werden sollte. Damit diese Eingang in das Inklusionskonzept finden könne, ist die Vorstellung des Konzepts wiederholt verschoben worden. Wir Piraten haben die Ministerin darin unterstützt und gehofft, dass sich die lange Zeit der Vorbereitung auszahlt. Nun wird das Thema ausgespart. Das ist nicht in Ordnung.

Was die Fortbildung der in Schule befindlichen Lehrer angeht, kann ich nur hinterfragen, wie man Lehrkräfte, die ohnehin überbelastet sind, zur Weiterbildung motivieren will. Auch soll dieser Punkt aus dem Konzept erst in Zukunft im Haushalt abgebildet werden soll - also wieder eine Ankündigung ohne konkretes Handlungskonzept. Das ist mir in Gänze zu wenig.

Was in der Presse keine Rolle spielt sind außerdem die Probleme der sogenannten Pädagogischen Hilfen. Diese leisten in Förderzentren G eine enorme Arbeit und erfüllen einen großen Teil der Unterrichtsstunden. Die Ministerin weiß das, hat aber keine Idee, den engagierten Menschen Anerkennung und Vergütung entsprechend zukommen zu lassen. Lieber werden das mal Schulassistenten neu eingeführt. Es ist richtig, dass wir multiprofessionelle Teams in den Schulen brauchen. Aber diese Regierung macht eine Baustelle nach der anderen auf, ohne eine ordnungsgemäß abzuschließen.

Dafür kann man keinen Applaus spenden.

Mit freundlichen Grüßen,

Sven Krumbeck