Frage an Tanja Gönner bezüglich Umwelt

Tanja Gönner
CDU
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Frage von Andreas S. •

Frage an Tanja Gönner von Andreas S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Ministerin Gönner,

Sie haben dieser Tage erklärt, die hiesigen Atomkraftwerke würden nun einer gründlichen Untersuchung unterzogen und im Falle festzustellender Mängel abgestellt.

Meine Fragen hierzu:

1.) Muss ich daraus schliessen, dass es bisher keine ausreichenden Sicherheitsprüfungen gab?
2.) Sie argumentierten bislang immer, dass Baden-Württemberg noch nicht auf seine Atomkraftwerke verzichten könne. Ist dies nun plötzlich doch möglich?

Mit freundlichen Grüßen aus dem Strohgäu,
Ihr Andreas Schönberger

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schönberger,

die Kernkraftwerke im Land erfüllen die bisher in Deutschland wie auch international geltenden Sicherheitsanforderungen. Das wird in den laufenden engmaschigen Überprüfungen bestätigt. Die Geschehnisse in Japan machen uns jedoch nicht nur im Hinblick auf die von der Naturkatastrophe betroffenen Menschen sehr betroffen. Auch über die Kernenergie findet ein neues Nachdenken statt und so ist es notwendig zu hinterfragen, inwieweit die geltenden Standards und die damit verbundenen Sicherheitsreserven unserer Anlagen als ausreichend anzusehen sind. Sicher verfolgen Sie die dazu laufende aktuelle Debatte in Baden-Württemberg und Deutschland und auch die auf europäischer Ebene vom EU-Energiekommissar angestoßenen Initiativen. Im Rahmen einer Neubewertung der Kernenergie wird es notwendig sein, einen darüber hinausgehenden gesellschaftlichen Diskurs darüber zu führen, wie künftig eine verlässliche, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung bereit gestellt werden soll.

Wer nur die Frage stellt: Kernkraft Ja oder Nein, macht es sich zu einfach und springt zu kurz.

So sehe ich wachsende Widerstände beim Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere auch der notwendigen Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur wie intelligenten Stromnetzen und Energiespeichern mit Sorge. Um bei diesen Herausforderungen voranzukommen braucht es eine breite gesellschaftliche Unterstützung - auch dann wenn es konkret wird und beispielsweise die Entscheidung über den Verlauf von neuen Stromtrassen getroffen und von der Bevölkerung mitgetragen werden muss. Dafür werbe ich schon bisher und künftig noch viel mehr.

Mit freundlichen Grüßen

Tanja Gönner