Frage an Thomas Koch bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Thomas Koch
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Guido F. •

Frage an Thomas Koch von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Koch,

In Ihrer Antwort an Herrn Forster äußern Sie, Drogen generell abzulehnen, weil Sie Ihres Erachtens der Aufklärung entgegenstehen. Außerdem verweisen Sie auf Immanuel Kant, nach dem die Aufklärung den "Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" darstellt.

Genau genommen war es aber doch Ziel der Aufklärung, die Handlungsfreiheit des Einzelnen auszudehnen. Im Vordergrund stand dabei die Vernunft als universelle Urteilsinstanz.

Warum ist es Ihres Erachtens vernünftig, Cannabiskonsumenten zu kriminalisieren, und inwiefern wird die Handlungsfreiheit des Einzelnen durch strafbewehrte Verbotspolitik ausgedehnt?

Könnte eine ehrliche Betrachtung möglicherweise auch ergeben, dass vielmehr die herrschende Drogenpolitik im Gegensatz zur Aufklärung steht, da gerade sie nicht auf Vernunft und Moral basiert, sondern die persönliche Handlungsfreiheit missachtet und gleichsam der Inquisition wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert?

Weshalb genau steht der gelegentliche Drogengebrauch Ihres Erachtens eigentlich der Aufklärung entgegen?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Friedewald,

vielen Dank für Ihre Frage.

Zunächst der Hinweis, daß dieses Forum den WählerInnen eröffnet wurde, um ihnen für die Wahl zur Bürgerschaft und zu den Bezirksparlamenten in Hamburg eine Hilfe zu sein. Bei Ihrer Frage aus Köln zu der bundespolitischen Frage der Legalisierung von Cannabiskonsum kann ich einen landespolitischen Bezug nicht erkennen.
Dennoch wiederhole ich meine persönliche Meinung, daß ich jeden Konsum von Drogen für falsch halte und weiterhin überzeugt bin, daß er der Erkenntnis und damit der Aufklärung entgegensteht. Sich aus dieser selbst verantworteten Unmündigkeit zu befreien, ist Aufgabe der Aufklärung, der auch ich dienen möchte.
Ich bedaure, wenn meine Antwort Ihren Vorstellungen nicht entspricht, habe aber den Eindruck, daß auch Sie die Aufklärung für erstrebenswert halten.

Mit den besten Grüßen aus Hamburg, meiner schönsten Stadt der Welt,

Thomas Koch