Frage an Thomas Philipp Reiter bezüglich Soziale Sicherung

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Thomas Philipp Reiter
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Frage von Rainer H. •

Frage an Thomas Philipp Reiter von Rainer H. bezüglich Soziale Sicherung

Moin Herr Exkollege,

Hallo Thomas,

wie siehst du denn die sozialen Probleme in Richtung "Thilo Sarazzin". Oder gibt es aus Sicht der FDP überhaupt keine in Berlin und in den anderen großen Städten?. Bislang war die FDP immer eine Wendehalspartei aus Sicht des Wählers( 30 Jahre Erfahrung ;o) ), für mich immer eine Partei die unwählbar ist.
Warum sollte ich, und gerade ich, der christlich, extrem konservativ, grün ( Körnerfresser und Naturfreund )und Nationalist ist,eine Partei wie die FDP wählen, die offen für den Islam ist( sich nicht klar dagegen abgrenzt), keine Bedenken ( Statements)gegen eine vermehrte Einwanderung durch islamische Staaten ( Afrika etc.) hat, keine klare Abgrenzung in der Steuerpolitik zustande gebracht hat( die úns "kleinen" Wählern Erleichterung gebracht hätte)und auch sonst mit einen Wirtschaftsminister glänzt der ganz klar aus der PKV kommt und den kleinen Wähler das auch "spüren" lässt.

Und als letzte Frage.Warum haben wir noch keine freiheitliche und unabhängige Verfassung?

Gruß Rainer

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Antwort von
FDP

Hallo Rainer Hellenthal,

natürlich begegnen wir hier in Berlin - wie in vielen anderen Städten auch - täglich einer Menge sozialer Probleme, denen wir uns politisch zu stellen haben. Genau aus diesem Grunde hat sich die FDP der Diskussion mit den Thesen Thilo Sarrazins auch gestellt und nicht einfach nur dagegen polemisiert oder - noch schlimmer - sein Buch auf den Scheiterhaufen verbannt ohne es gelesen zu haben wie Angela Merkel. Unser FDP-Spitzenkandidat in Marzahn-Hellersdorf Sebastian Czaja zum Beispiel hatte Thilo Sarrazin zu einer kontroversen und daher erfolgreichen Diskussionsveranstaltung der FDP zu Gast.

Vorbehalte gegenüber der FDP aus den angeführten Gründen Religion, Nation und Ökologie waren vielleicht in der Vergangenheit zu erklären, sind es aber heute in dieser Form längst nicht mehr. Auch ich bin gläubiger Christ, stehe ökologischen Fragen nachdenklich gegenüber (auch wenn ich mich nicht als "Körnerfresser" bezeichnen würde), der Nationalstaatsfrage im Prinzip positiv und dem Islam gegenüber kritisch.

Liberal zu sein zeichnet sich aber gerade dadurch aus, dass man eben unterschiedliche Denkrichtungen zulässt. SPD, CDU und Linke verfahren da ja eher nach dem Motto: wer nicht für uns (und unseren gerade amtierenden Machthaber) ist, der ist gegen uns. Daher arbeitet die CDU mit den Altkommunisten der Linkspartei in meinem Wahlkreis auch hervorragend zusammen. Dies ist übrigens auch für mich ein Grund, darüber nachzudenken, die babylonische Gefangenschaft der FDP in der unseligen Koalition mit der CDU (die alle ihre Grundüberzeugungen seit Merkel nunmehr endgültig über den Haufen geworfen hat) zu beenden.

Also: wer christlich-konservativ ist, kann CDU inzwischen ebenso wenig wählen wie die Linke.
Wer grün ist, kann die SPD nicht wählen.
Wer dem Islam kritisch gegenüber steht, für den kommen die Grünen nicht in Frage.

Bleibt unter den demokratischen Parteien eben nur, sich in der FDP für den richtigen Kurs zu engagieren. Und darin sehe ich meine politische Aufgabe.

Viele Grüße,

Thomas Philipp Reiter