Sehr geehrte Frau F.,

zuerst einmal meinen aufrichtigen Dank, dass Sie seit 30 Jahren in diesem so wichtigen Beruf arbeiten. Mein Vater war 1 Jahr vor seinem Tod ein Pflegefall und ich war sehr dankbar darüber, dass uns Menschen wie Sie 3x täglich bei der häuslichen Pflege zur Hand gingen. Ich komme nicht aus dem Gesundheitssektor, als Maschinenbautechniker bin ich da eher im Handwerk und in der Industrie tiefer im Thema. Wie kräftezehrend ihr Beruf ist, wurde mir durch meine Tochter, die eine Ausbildung zur Krankenschwester durchlaufen hat, immer wieder bewusst.

Durch Besuche in zwei unterschiedlich geführten Senioreneinrichtungen hier in meinem Landkreis, wurde mir ebenfalls klar, wie wichtig in ihrem Beruf die Resilienz ist, dass Pflegekräfte auch einmal durchschnaufen können und nicht von Termin zu Termin hetzen müssen. Die überbordende Bürokratie verschlingt viel zu Zeit, die Sie eigentlich für sich selbst und die zu pflegenden Menschen benötigen.

Weiterhin glaube ich, dass es ein guter Ansatz wäre, wenn sich die Pflegekräfte in Bayern zu einer "Pflegekammer" zusammen tun und eine starke Stimme sind, die eben nicht nur in Pandemiezeiten beklatscht und in allen anderen Zeiten nicht gehört wird.

Frau F. sollte ich in den Landtag kommen, gebe ich Ihnen mein Wort, dass Sie mich gerne anschreiben und einen Termin mit mir vereinbaren können, bei dem wir uns über das Thema Pflege intensiv austauschen können.

Das Wahlprogramm der Freien Wähler finden Sie auf unserer HP www.fw-kreis-mil.de, hier der Ausschnitt zum Thema Pflege:

Pflegeberufe sind systemrelevant. Unsere Gesellschaft muss noch deutlicher erkennen, welche gesellschaftlichen Bereiche wichtig sind. Wir wollen deshalb eine unabhängige Berufsstandvertretung in der Pflege einrichten. Die Pflege ist eine gesellschaftspolitische Kernaufgabe, die es mit Nachdruck zu verbessern gilt. Pflegenotstand ist Politiknotstand. Wir FREIE WÄHLER mahnen seit Jahren an, dass wir in Deutschland im Pflegebereich massive Verbesserungen benötigen. Dies geht bis hin zu pflegenden Angehörigen, die wir besser unterstützen wollen und müssen.

Unsere Ziele, dafür stehen wir:

• Tages-, Nacht- und Kurzpflegeplätze weiter ausbauen
• Finanzielle Unterstützung für gestiegene Kosten (Sprit, Energie, Materialien) ambulanter Pflegedienste gewährleisten
• Verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle
• „Pflegepools“ schaffen, um problematische Lagen, wie z. B. eine pandemische Lage, zu entschärfen
• „Pflege-SOS“-Dienst weiter ausbauen
• Pflegende Angehörige müssen besser unterstützt werden, sie sind eine deutlich unterschätzte Säule im gesamten System und dringend nötig
• Pflege zu Hause finanziell besser honorieren
• Unabhängige Berufsstandvertretung für die Pflege einrichten
• Attraktivität der Pflegeberufe steigern
• Pflegestipendienprogramm ausbauen
• Pflegestützpunkte flächendeckend ausbauen
• Besserer Personalschlüssel in Pflegeeinrichtungen, auch nachts

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