Frage an Udo Egleder bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Udo Egleder
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Frage an Udo Egleder von Joachim H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

In meinem Stimmkreis Dingolfing bewerben sich 10 Kandidaten für die Zusammensetzung des neuen Landtages. Als parteiunabhängiger Wähler, der den verschiedenen Parteien und Kandidaten unterschiedlich fern steht, möchte ich von Ihnen wissen, wer ein anständiger oder unanständiger Bayer ist. Sie kennen sicherlich das Interview des Ministerpräsidenten Beckstein mit der PNP. Dort erklärte er, daß der anständige Bayer CSU wählt. Das läßt den Umkehrschluß zu, daß alle anderen unanständig sind. Die anderen neun Kandidaten, also Sie, außer dem der CSU, müßten das natürlich erst Recht sein. Zur Erinnerung das Wahlergebnis zur kürzlichen Kreistagswahl: Die CSU erzielte lediglich 37,8% bei einer Wahlbeteiligung von 63 %. Das bedeutet eine Zustimmung von 24 %. Was sind nun die anderen 76 % der Wähler des Landkreises, die der CSU die Stimme verweigerten, anständig oder unanständig?

http://www.landratsamt-dgf.bayern.de/landratsamt/wahlen/kommunal/2008_kreistag/kreistag.html

http://www.welt.de/muenchen/arti2281385/Wirbel_um_Becksteins_Aeusserung_ueber_Waehler.html

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hahn,

ich finde diese Aussage von Herrn Beckstein ist eines Ministerpräsidenten unwürdig und für die von Ihnen zitierten 73% der Bevölkerung herabwürdigend und beleidigend. Es ist zudem zu befürchten, dass dadurch die Politikerverdrossenheit noch weiter gesteigert wird und als Effekt die Wahlbeteiligung noch weiter zurückgehen kann.
Ich habe deshalb in den letzten Tagen auf eine Entschuldigung des Herrn Ministerpräsidenten gewartet, bin jedoch bisher enttäuscht worden.
Die Einteilung in anständige und unanständige Bayern zeigt einmal mehr die maßlos gewordene Arroganz und Überheblichkeit, die die CSU inzwischen, gestützt durch ihre 2/3 Mehrheit im Landtag, an den Tag legt.

Ich werde deshalb alles mir mögliche versuchen, die 2/3 Mehrheit der "Unanständigen" an die Wahlurnen zu bekommen. Wenn das gelingt, bin ich mir sicher, dass sich das alte Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" auch in Bayern bewahrheiten wird.

Mit freundlichen Grüßen
Udo Egleder, MdL