Sehr geehrter Herr Bouffier,

dazu, daß wieder Flüge in Kassel-Calden gecancelt wurden, sagten Sie laut FFH ( http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/nordhessen/nId/32813/nItem/wieder-fluege-in-kassel-calden-gecanzelt.html ) der Wetzlarer Neuen Presse: "Es sei doch der Wunsch der nordhessischen Region und auch der Wirtschaft dort gewesen, den Flughafen Kassel-Calden auszubauen. ..."

Dem Windener Tageblatt vom 04.04.13 ( http://www.mt-online.de/lokales/wirtschaft/8235470_Eine_kurze_Geschichte_ueber_den_Bau_eines_Regionalflughafens_in_Nordhessen.html ) ist ein ganz anderer Hergang zu entnehmen: "... Der Bau des Regionalflughafens war von Anfang an umstritten. Aber er gehörte seinerzeit zu den Lieblingsprojekten des damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Koch war unumstritten in den eigenen Reihen und konnte KSF gegen den Willen vieler durchdrücken. Kritisiert wurden die Planungen zum Bau nicht nur von der Opposition. Nicht nur von den Anwohnern. Nicht nur vom Bund der Steuerzahler. Selbst die eigenen Parteikollegen im Kabinett Jürgen Rüttgers in Düsseldorf setzten damals alle Hebel in Bewegung, um KSF zu verhindern. Vergeblich. So lange er Ministerpräsident sei, sagte Koch 2008, so lange werde der Flughafen gebaut. ..."

Wie kann es unter diesen Voraussetzungen sein, daß die derzeitige Hessische Landesregierung noch bis vor wenigen Tagen behaupten konnte, daß der Flughafen Kassel-Calden ein Gewinn für Nordhessen sein?

Wie kann es weiter sein, daß heute auf einmal keine Rede mehr davon ist, sondern die Schuld der Region zugeschoben wird, die offenbar schon immer gegen den Bau gewesen ist?

Wie kann es sein, daß Politiker ein reines Prestigeprojekt für einen Preis von 271 Mio. Euro (ursprünglich "nur" 151 Mio. Euro geplant" gegen all diese Einwände durchpeitschen? Es wurde hier sehr viel Geld, das den Steuerzahlern gehört, verpulvert.

Mit freundlichen Grüßen