Frage an Winfried Kretschmann bezüglich Bildung und Erziehung

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Winfried Kretschmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von David H. •

Frage an Winfried Kretschmann von David H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kretschmann,

herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Wahlerfolg!

An die Stelle des dreigliedrigen Schulsystems möchten Sie nun eine zehnjährige "Basisschule" setzen.
Warum sind Sie überzeugt, dass Baden-Württemberg eine umfassende Schulreform benötigt, wo das Land bei Tests, wie PISA, immer bereits Spitzenplätze belegte?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hildenbrand,
vielen Dank für Ihre Glückwünsche.

Sie können beruhigt sein. Dass wir Grünen mit der SPD von heut auf morgen das gesamte Schulsystem umbauen und in die zehnjährige Gemeinschaftsschule umwandeln wollen, entspricht nicht den Tatsachen, sondern ist eine Unterstellung / Verdrehung der Tatsachen bzw. entspringt einer gezielten Kampagne v.a. der CDU. Die grüne Idee von Bildung und neuer Ausgestaltung ist eine völlig andere, denn wir wollen nicht von oben verordnen. Zwar stehen wir voll und ganz zum Konzept der zehnjährigen Gemeinschaftsschule. Jedoch als Angebot und nicht als Zwang. Wir haben ja zu unserer großen Freude den Regierungswechsel im Land geschafft. Was unsere neue Schulpolitik anbelangt, so werden selbstverständlich keine Schulart abschaffen, sondern aus zwei Gründen eine integrative Schulentwicklung zulassen und fördern wo Eltern, Lehrkräfte sowie Kommunen dies wünschen und beantragen. Erstens wegen der demografischen Entwicklung, um mehr wohnortnahe Schulstandorte im unserem großen Flächenstaat zu erhalten.
Zweitens wird das Angebot einer integrativen und inklusiven Schulart von einem Teil der Elternschaft aus pädagogischen Gründen gewünscht.
So wie es für uns klar ist, dass Eltern das Gymnasium wählen können, so ist für uns auch klar, dass Eltern, die ein alternatives Angebot wünschen, auch ein Recht darauf haben. Entscheidend ist, dass es im staatlichen Schulsystem eingerichtet wird, denn es kann ja nicht sein, dass Eltern, die ein solches Angebot wünschen, ihre Kinder in eine Privatschule schicken müssen, was ja heute immer häufiger der Fall ist. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären. Natürlich werden wir vor Ort mit allen Beteiligten, vor allem auch mit den Schulleitern, Gespräche führen, damit Schulen erhalten bleiben und wo notwendig maßgeschneiderte Bildungsangebote entwickelt und umgesetzt werden können. Die Fraktion ist ja sehr groß geworden, so dass es personell noch besser möglich ist, viele Vorortbesuche zu machen und Gespräche zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Winfried Kretschmann

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