Frage an Wolfgang Beuß bezüglich Kultur

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Wolfgang Beuß
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Frage von Eckard K. •

Frage an Wolfgang Beuß von Eckard K. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Beuß,

es bleibt dabei: mit Christen lässt sich über das Christentum nicht vernünftig diskutieren.

Da stelle ich wertfrei vier Zitate zum selben Thema gegenüber und hieve Sie, Herr Beuß,dadurch sozusagen auf eine Ebene mit Schiller, Schopenhauer und Darwin, und was ist der Dank?

Sie antworten nicht auf meine höflich gestellte Frage . Stattdessen fabulieren Sie über christliche Werte, abendländische Kultur, Friedfertigkeit, Nächstenliebe usw.

Was nutzt es, sich auf Werte zu berufen, die in der Theorie für das Christentum stehen und in der Praxis nicht vorgelebt werden? Was hat denn abendländische Kultur mit den Kreuzzügen des Mittelalters zu tun, als die Hälfte der europäischen Bevölkerung "im Namen des Herrn" umgebracht wurde ? Was hat die angebliche Toleranz des Christentums mit der Inquisition zu schaffen, als hunderttausende Andersdenkende gefoltert und ermordet wurden?
Was soll man von christlicher Liebe halten, wenn jahrhundertelang Frauen zu Hexen erklärt und auf den Scheiterhaufen Europas lebendig verbrannt wurden, weil sie vielleicht ein Muttermal auf den Wange hatten?

Davon will ein wackerer Christ wie Sie, Herr Beuß, heute nichts mehr wissen und im Gegensatz zu Schiller, Schopenhauer und Darwin wollen Sie natürlich weiter unsere Kinder mit dem Mummenschanz (Johann Wolfgang von Goethe) missionieren. Und es ist zu befürchten, dass die Politik weiterhin Handlanger der Kirchen bleibt- zumindest, wenn die CDU am Ruder ist.

Auf einen Denkfehler darf ich Sie noch hinweisen. Sie behaupten, "mit Hilfe der aufgeführten einseitigen Zitate würde ich versuchen, aus Ihnen einen indoktrinierenden Bekehrer zu machen."

Das geht nicht, durch das Verwenden von Zitaten kann man eine Aussage unterlegen, erklären oder anderweitig begründen. Aber mal anders gefragt:
Sind Sie nicht auch meiner Meinung, dass irgendwer Sie schon längst zu einem "indoktrinierenden Bekehrer" gemacht hat? Züge davon meine ich an Ihren Ausführungen wiederzuerkennen.

MfG
Eckard Koch

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Sehr geehrter Herr Koch,

ich danke Ihnen für Ihre Nachfrage.

Ich verurteile genauso wie Sie die im Namen des christlichen Glaubens durchgeführten Kreuzzüge des Mittelalters ebenso wie das Schweigen der Kirche anläßlich des Holocaust im Rahmen des Zweiten Weltkriegs.

Ganz im Gegenteil sehe ich die Kirche vor allem in der Rolle des Mahners vor allen Ungerechtigkeiten in der Geselleschaft und in der Rolle der Bewahrerin unserer Schöpfung. Zugleich schreibe ich ihr auch die Aufgabe zu, die Achtung aller Menschen voreinander zu verteidigen.

Sicherlich bin ich, wie ich schon zuvor klar gestellt hatte, kein indoktrinierender Belehrer – in diesem Zusammenhang möchte ich mich nicht gestellt sehen. Ich bin ein bekennender Christ, nicht mehr und nicht weniger.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Beuß