Aufbau der Hochspannungsübertragungsnetze SuedLink / SuedOstLink

Die Staatsregierung wurde aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Planungen für die Gleichstromtrassen SuedLink und SuedOstLink eingestellt werden. Der Dringlichkeitsantrag der Freien Wähler wurde mit den Stimmen von CSU, SPD und GRÜNEN abgelehnt.

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Dafür gestimmt
14
Dagegen gestimmt
117
Enthalten
1
Nicht beteiligt
48
Abstimmungsverhalten von insgesamt 180 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren StimmkreisStimmverhalten
Portrait von Mechthilde WittmannMechthilde WittmannCSU104 - München-Milbertshofen Dagegen gestimmt
Portrait von Martin SchöffelMartin SchöffelCSU408 - Wunsiedel, Kulmbach Dagegen gestimmt
Portrait von Horst SeehoferHorst SeehoferCSU124 - Neuburg-Schrobenhausen Nicht beteiligt
Portrait von Karl StraubKarl StraubCSU125 - Pfaffenhofen a.d. Ilm Nicht beteiligt
Portrait von Karl FrellerKarl FrellerCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Thomas GoppelThomas GoppelCSU Dagegen gestimmt
PschiererFranz Josef PschiererCSU708 - Kaufbeuren Dagegen gestimmt
Portrait von Hans RittHans RittCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Marcel HuberMarcel HuberCSU121 - Mühldorf a. Inn Dagegen gestimmt
Portrait von Eric BeißwengerEric BeißwengerCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Michaela KaniberMichaela KaniberCSU111 - Berchtesgadener Land Dagegen gestimmt
Portrait von Helmut BrunnerHelmut BrunnerCSU207 - Regen, Freyung-Grafenau Nicht beteiligt
Portrait von Ute Eiling-HütigUte Eiling-HütigCSU128 - Starnberg Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas LorenzAndreas LorenzCSU103 - München-Giesing Dagegen gestimmt
Portrait von Carolina TrautnerCarolina TrautnerCSU705 - Augsburg-Land-Süd Nicht beteiligt
Portrait von Alfred SauterAlfred SauterCSU707 - Günzburg Dagegen gestimmt
Portrait von Angelika SchorerAngelika SchorerCSU711 - Marktoberdorf Dagegen gestimmt
Portrait von Bernhard SeidenathBernhard SeidenathCSU112 - Dachau Dagegen gestimmt
Portrait von Barbara StammBarbara StammCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Albert FürackerAlbert FürackerCSU303 - Neumarkt i.d.OPf. Nicht beteiligt
Portrait von Martin HuberMartin HuberCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Otmar BernhardOtmar BernhardCSU106 - München-Pasing Dagegen gestimmt
Portrait von Anton KreitmairAnton KreitmairCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Georg EisenreichGeorg EisenreichCSU101 - München-Hadern Dagegen gestimmt
Portrait von Joachim UnterländerJoachim UnterländerCSU105 - München-Moosach Dagegen gestimmt

Zwei geplante Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-(HGÜ)-Leitungen mit einer Gesamtlänge von 1.400 Kilometern sollen Wind-und Kohlestrom aus Nord- und Ostdeutschland für den europäischen Energiehandel transportieren. Dies stehe einer regionalen und dezentralen Energiewende in Bayern mit Wertschöpfung vor Ort entgegen. Die vorgesehenen Trassenkorridore stellen einen massiven Eingriff in den überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Boden sowie den Wasserhaushalt dar. Das große Ausmaß der Bodenzerstörung und der Bedarf an Ausgleichsflächen seien für dieses nicht zwingend nötige Projekt verantwortungslos.

Hubert Aiwanger (Freie Wähler) machte auf die, gerade in Bayern, hohen Kosten für Bau und Erhalt der beiden Stromtrassen aufmerksam. Diese Kosten würden letztlich auf die Steuerzahler umgelegt. Der Bau würde zu hohen Umweltschäden führen und sei unnötig. Sowohl die Kosten als auch die Fertigstellungstermine seien unkalkulierbar.

Sandro Kirchner (CSU) kritisierte das Fehlen von Verbesserungsvorschlägen im Antrag der Freien Wähler, um die Energiewende umzusetzen. Dem Kernenergieausstieg müsse mit dem Ausbau erneuerbarer Energien begegnet werden. Der Netzausbau sei hier zentral. Um Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu ermöglichen, sei der Energiedialog ins Leben gerufen worden. Hier hätten Bund und Länder festgestellt, dass Bedarf am Netzausbau bestehe. Unter Einbeziehung diverser Bürgerinitiativen habe man sich auf die Erdverkabelung geeinigt. Dadurch könnten Hochspannungsmasten vermieden werden. Die Pläne dieses beschlossenen Ausbauprojekts anzugreifen, sei populistisch und unseriös.

Bernhard Roos (SPD) verwies auf den Bundesbedarfsplan und die Bundesnetzagentur; beide sehen den Bedarf für Höchstspannungsübertragungsnetze gegeben. Es mangele aber massiv an erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft. Sollte 2022 das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet werden, müsse die Hälfte des bayerischen Stroms importiert werden. Die geplanten Trassenkorridore seien bis zu diesem Datum aber noch gar nicht fertiggestellt. Die Versorgungssicherheit sei dadurch gefährdet.

Martin Stümpfig (Die GRÜNEN) warf den Freien Wählern vor, die Ablehnung der HGÜ-Leitungen populistisch auszuschlachten. Die Planungen seien im Bundestag beschlossen, lediglich Änderungen könnten weiterhin eingebracht werden. Um unterschiedliche Verteilung des Stroms abhängig von Region und Jahreszeit auszugleichen, seien die Leitungen nötig. Die Reduzierung von Energieimporten sei das Ziel. Das Land Bayern sei in der Lage, ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung umzusetzen.