Mit dem Dringlichkeitsantrag reagieren die Regierungsfraktionen auf die Proteste einiger Beschäftigten im Gesundheitswesen Anfang Februar 2020. So hatten z.B. die Ärzt:innen für bessere Gehälter sowie eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit demonstriert. Die oppositionelle SPD-Fraktion hatte einen Antrag für konkrete Maßnahmen eingebracht, der die Verbesserung des Personalmangels in bayerischen Kinderstationen vorschlug.
Der Antrag der Regierungsfraktionen spricht sich für die Unterstützung aller Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituationen in Gesundheitsfachberufen aus und fordert zudem die Beteiligten aus den andauernden Diskussionen auf, die "Arbeit so gut wie möglich zu honorieren und Verbesserungen bei Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten zu erreichen". Zudem bekräftigt man seine Unterstützung für den Präventionsplan. Die Bemühungen um die Ziele und Maßnahmen dieses Planes sollen laut Antrag nicht nachlassen. Spezielle Maßnahmen oder Verbesserungen sieht der Antrag allerdings nicht vor. Den SPD-Antrag (über den ebenfalls namentlich abgestimmt wurde) lehne man inhaltlich ab, da er "grundlegende Zusammenhänge der Zuständigkeiten und der Sys-tematik der Rechtsverhältnisse unserer Krankenhäuser in Bayern" verkenne.
Mit den Stimmen der Regierungsfraktionen CSU und Freie Wähler sowie der FDP wurde der Antrag angenommen. SPD, Grüne und AfD-Fraktion stimmten dagegen.
Kommentare
Ursula Friedl am 24.11.2020 um 11:52 Uhr
PermalinkSehr geehrte Damen und Herren, es war schon mal erfreulich zu lesen und zu hören, dass der Dringlichkeitsantrag zur Unterstützung des pflegenden Personals im Februar 20 angenommen wurde und wir haben großes Verständnis, dass es dauerte, bis die Gelder verteilt sind. Nur, musste ich eben durch die Bayern III-Sendung "Quer" von der Ex-Frau unseres Neffen erfahren: Sie ist alleinerziehend (2Kinder) und arbeitet in einer Dialyse-Einrichtung, u. a. auch regelmäßig mit Corona-Patienten. Sie bekam auf die ordnungsgemäße Einreichung Ihres Antrags eine schriftliche Absage für den ihr - zweifellos zustehenden - Bonus. Unabhängig von den Entscheidungskriterien und dem Geldbetrag, hinterlässt diese Absage für die empathischen, aufopfernden, mutigen med. Pflegekräfte ein enttäuschtes, bitteres Bild ihres Selbstwertgefühls... Wir hoffen sehr, dass in dieser Angelegenheit noch nachgebessert wird. M.f.G. U. Friedl
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