Der vom SPD-regierten Hamburg über den Bundesrat eingebrachte Gesetzentwurf zur "Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungsremien" sieht die Einführung einer gesetzlichen Mindestquote für Männer und Frauen bei der Besetzung von Aufsichts- und Verwaltungsräten vor. Dabei soll bis zum Jahr 2018 zunächst ein Anteil von 20 % weiblicher Kräfte in Führungsgremien festgelegt werden, der dann bis 2023 auf 40% steigen soll.
Zunächst hatten auch mehrere Befürworter einer verbindlichen Frauenquote aus den Reihen von CDU/CSU erwogen, für den Oppositionsantrag zu stimmen. Nach einer parteinternen Diskussion verständigte man sich darauf, die Forderung nach einer festen Frauenquote für Aufsichtsräte vom Jahr 2020 an in das Wahlprogramm aufzunehmen. CDU und CSU wollten bislang lediglich eine "Flexi-Quote".
Kommentare
In eigener Sache: Warum Abgeordnetenwatch die Kommentar-Funktion abgeschaltet hat
Katja am 18.04.2013 um 22:23 Uhr
PermalinkIch gratuliere Ihnen zu Ihrem Rückgrat. Danke.
Katja am 18.04.2013 um 22:24 Uhr
PermalinkDies ging an Sibylle Laurischk (FDP).
Mir war unklar, dass die Kommentare allgemein zur Abstimmung gesammelt werden. `Tschuldigung ....
zur frauenquote am 19.04.2013 um 00:21 Uhr
Permalinkals junge diplomingenieurin in einem technischen beruf fühle ich mich verarscht von ihnen und sie können sich sicher sein, das ich ihre partei niemals wählen werde. möglicherweise bietet ein rückrat aus gummi viele vorteile für sie.ich persönlich bevorzuge eine feste moral und standfestigkeit. sie tun nichts für die qualifizierten frauen in diesem land.
DEAN am 19.04.2013 um 00:35 Uhr
Permalink@von der leyen wie rechtfertigen sie sich eigentlich vor ihren eigenen töchtern?? oder sind die erst 2020 fertig mit ihrem studium? ich habe mir wirklich mehr von ihnen erwartet...
Mega am 19.04.2013 um 05:55 Uhr
PermalinkWieso die Quote nur bei Top-Jobs? Kennen sie die Quote bei Kanalarbeitern? Beim Strassenbau? Nach Gleichberechtigung wird nur geschrien wenn es profitabel ist, gleichberechtigt zu sein !!! Wieso gibt es für Frauen keine Wehrpflicht? Wie sieht die Quote aus bei männlichen Kindergärtnern?
Sind da auch Quoten vorgesehen oder gilt Gleichberechtigung erst ab 250.000 € Jahreseinkommen?
Mathias Frost am 19.04.2013 um 17:30 Uhr
PermalinkJahrzehntelang haben Millionen deutscher Männer einen Zwangsdienst leisten müssen, für ein Entgeld, für das keine einzige Frau im Nachkriegsdeutschland jemals einen Vollzeitjob machen musste. Wo war hier der Ruf nach einer Frauenquote?
Im Übrigen gilt im Quotenland Norwegen die Wehrpflicht für Männer und Frauen, zumindest auf dem Papier, da sie für Frauen ausgesetzt ist.
Tyll Ruhtenberg am 20.04.2013 um 15:02 Uhr
PermalinkAm Abstimmungstag war ich im Bundestag als Besucher. Leider vertrieb man uns direkt vor der Abstimmung aus organisatorischen Gründen. Die Zeit der Anwesenheit genügte für einen tief greifenden Eindruck. Ausreichend viele
Abgeordnete der CDU sprachen sich für die Quote aus, mit guten Argumenten.
Kauder zeigte durch Körpersprache und gute Rhetorik seine klare Einstellung zum Thema: Nichts ändern am bestehenden System, Verarschung der Wähler. Ein CDUler aus Hamburg erklärte unserer Gruppe (Rentnerband) , dass die Parteiraison (Machterhalt) leider vor die Vernunft geht. Mit solch einem System an der macht, da kann man nur die Fackel anlegen, die brennende: AfD wählen. Johannes Kahrs sagte schon vor Jahren: Nach der Wahl interessieren uns die Wähler nicht mehr. Ich habe es mit eigenen ohren gehört und mit eigenen Augen gesehen, denn er sprach
vor einer besuchenden Rentnerband, glaubte wohl an deren verminderte Auffassungsgabe.
Da alle Politiker käuflich sind, so wird sich so schnell nichts ändern. Man sieht dies mehr als deutlich am Verhalten beim Offenlegungsversuch der Vermögensverhältnisse. Schäuble hat doch schon klipp und klar gesagt, er will NWO. Gute Nacht schöne Grossmutter. Leider ist abgeordnetenwatch viel zu zaghaft. Das Marketing muss aggressiver werden, aber mit Klasse.
Gregor Klasse hast Du schon, es fehlt mehr Biss.
Gruss
Tyll Ruhtenberg
Klarstellspecht am 21.04.2013 um 11:24 Uhr
Permalink@Mathias Frost
Bin leider noch zu jung um etwas von dem gescichtlichen Hintergrund zu wissen. Habe aber im Geschichtsunterricht gelernt, dass Frauen jahrhundertelang für Aufzucht ihrer Brut zuständig waren und Trümmerfrauen Tag für Tag aufgebaut haben was kriegerische Männerköpfe zu vernichten in der Lage waren.
Gleichheit entsteht im Kopf und nicht in der Vergangenheit. Angesichts der bedeutend besseren Schulabschlüsse von Mädchen ist eine Schlechterstellung sowieso kontraproduktiv.
Kohlhaas am 21.04.2013 um 11:27 Uhr
PermalinkVerstehe ich nicht, dass die Abstimmungsverhalten von CDU und CSU gesondert gezählt werden. Dürfte verfassugnsrechtlich interessant sein, hier scheint es sich um zwei verschiedene Parteien zu halten, die dann bei Wahlen auch nicht als eine Partei gezählt werden dürften.
Mathias Frost am 21.04.2013 um 12:27 Uhr
Permalink@Klarstellspecht
Das ist genau das Problem, die Schulbildung. Wir leben im Staatsfeminismus. Hitler wurde von mindestens genaus so viel Frauen gewählt wie von Männern. Im Krieg sind dann mehr als zehnmal so viel Männer gestorben. Ich denke, Trümmerfrau ist besser, als Tod vor Stalingrad.
Heute:
Frauen haben vier Prozent weniger Einkommen bei dreißig Prozent (Quelle statistisches Bundesamt) weniger Erwerbstätigkeit.
Bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und den Polizeien der Länder müssen Frauen etwa zwanzig Prozent weniger Leistung erbringen, bei gleichem Entgelt und bevorzugter (Frauenquote) Einstellung und Beförderung.
Frauen haben deutlich mehr Rechte als Männer, siehe z. B. Grundgesetz.
Frauen leben etwa sieben Jahre länger, trotzdem wird nur ein Bruchteil des Geldes der Frauengesundheitsprävention für Männergesundheit ausgegeben.
Frauen misshandeln und töten z. B. erheblich mehr Kinder als Männer, von den Gefängnisinsassen stellen sie aber nur fünf Prozent.
Bei ALG II Empfängern werden Männer doppelt so oft sanktioniert wie Frauen.
Kennt Jemand einen Fall, wo eine Frau nur auf Grund von Frausein einen Job nicht bekommen hat oder weniger verdient?
Und noch zur Klarstellung, mein lieber Specht, obwohl ich ein Mann bin, sitze ich in keinem Aufsichtsrat! Damit teile ich das Schicksal von etwa 99,99 Prozent der Männer dieses Landes.
berta am 22.04.2013 um 13:19 Uhr
PermalinkLeider lassen sich Frauen seit Jahrzehnten mit dem Argument einlullen, dass ja nur die die Leistung zählen solle, nicht die Quote.
Das ist ja recht uns schön, nur leider ist die Praxis eine andere. Die Leistung und Qualifikation ist wichtig, aber es gibt viele weitere oft unausgesprochene Kriterium, die im Zweifel den Ausschlag geben.
Ich habe selbst erlebt, wie bei einer Professoren Besetzung bei gleich qualifizierten KandidatInnen ein Mann bevorzugt wurde, weil das Auswahlgremium (nur Männer) davon ausging, dass der Ehemann der Bewerberin nicht an den neuen Arbeitsort mit-umziehen würde. Man(n) wolle aber, so das Argument, die Stelle langfristig besetzen und dies sei dann nicht gewährleistet. Dem männlichen Mitbewerber wurde die Frage zur Umzugsbereitschaft der Ehefrau übrigens nicht gestellt.
Die Ironie des Schicksals: Man hat sich für den Mann entschieden. Die Ehefrau zog nicht mit um und der Mann hat wegen der Berufstätigkeit seiner Ehefrau, nach wenigen Jahre wieder gekündigt.
Im Übrigen: Das beschriebene Institut der TU-München hatte in seiner ganzen langen Geschichte (über 60 Jahre) noch niemals eine Professorin eingestellt, obwohl seit den 70er Jahren über 50% der Studierenden Frauen sind.
Liebe Frauen der CSU/CDU, denkt doch mal s e l b s t über Eure Argumente nach und überlasst es nicht der Meinungsmache der Ewiggestrigen!
Jimmy am 30.04.2013 um 16:28 Uhr
PermalinkWir brauchen in Deutschland keine Frauenquote!
Merkel ist doch auch ohne Quote an die Macht gekommen, oder...?!!
Marianne Gabel am 15.05.2013 um 12:47 Uhr
Permalinkzu dem Satz von Klarstellspecht,
.. Hitler wurde von mindestens genaus so viel Frauen gewählt wie von Männern...
man lese das Buch Hitler und die Frauen. Ich persönlich bin beschämt von der Tatsache wie viele Frauen Hitler den finanziellen Steigbügel gehalten haben.
Frauenquote: Ist in meinen Augen eine schallende Ohrfeige für alle Frauen die es bisher in eine Führungsposition geschafft haben. Ich habe persönlich mit sehr vielen Frauen aus der Politik darüber diskutiert und werde das Gefühl nicht los, dass die Schwierigkeiten, die Frauen auf der Leiter nach oben haben, besonders stark in der Politik sind ( nun nicht F. Merkel anführen!)
Aus der Wirtschaft kenne ich das nicht.
Thomas B. am 24.06.2013 um 15:35 Uhr
PermalinkGesetzlich untermauerte Diskriminierung ist meiner Meinung nach der falsche Weg.
Frank am 04.07.2013 um 23:50 Uhr
PermalinkAn Mathias Frost:
Ihre Ausführungen klingen zwar plausibel, aber können Sie sie bitte mit konkreten Quellen zwecks weiterer Recherche hinterlegen? Eine Quellenangabe namens ",Grundgesetz", oder ",statistisches Bundesamt", ist im Zweifelsfall sehr schwer nachzuvollziehen. Vielen Dank!
Monika am 12.07.2013 um 13:01 Uhr
PermalinkDer Grund, warum es Frauen nicht oder nur selten in Führungspositionen schaffen, ist 1., dass man für eine solche Karriere eine sehr geradlinige, ununterbrochene Vollzeit-Erwerbsgeschichte braucht. Wenn Frauen für Kindererziehung oder Pflege älterer Angehöriger aus dem Beruf aussteigen, schaffen sie es vermutlich nie mehr nach ganz oben. Viele Frauen wollen das auch gar nicht, weil ihnen ihr Privatleben und das soziale Engagement für die Gesellschaft ggf. mehr bedeutet als ein Chefsessel. Aber gerade die Mitsprache von Frauen MIT Familienerfahrung wäre in den Führungsriegen natürlich sehr wichtig. Deshalb reicht eine einfache Frauenquote eher nicht aus. Denn Frauen ohne Kinder bzw. anderweitige familiäre Verpflichtung haben tatsächlich ähnlich gute Chancen wie Männer, Chef zu werden. Ich glaube, dass gerade auch unsere männlichen Professoren an den Universitäten schon seit Jahren sehr daran interessiert sind, weiblichen Nachwuchs zu fördern. Dass die meisten Frauen keine Berufe ergreifen, die sich für den Aufsichtsrat von BMW und Siemens eignen, ist der 2. Grund für den Mangel an weiblichen Führungskräften. Aber das steht auf einem ganz anderen Blatt. Dafür tragen weder die Männer die Schuld, noch die Politiker, denn ausreichende Informationen über diese Studiengänge bekomme ich auch als Schülerin.
Viel wichtiger als eine Frauenquote in Aufsichtsräten finde ich als weibliche Wählerin daher ein faires Miteinander von Männern und Frauen auf den unteren Ebenen des beruflichen Lebens. ",Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", ist einer der Slogans, der wohl die meisten Arbeitnehmer in Deutschland viel mehr bewegt als die Besetzung der Führungsetagen in ausgewählten Aktiengesellschaften.
Albert am 02.08.2013 um 14:25 Uhr
PermalinkNorwegen belegt, wie einfach und wirkungsvoll ein solches Gesetz ist. Es ist unglaublich, wie hierzulande (und auch in der EU) darüber noch gestritten werden kann.
Was soll das mit Qualifikation und Ohrfeige von Frauen, die es ohne Quote geschafft, haben, zu tun haben? Männer befördern lieber Männer, da muss man gegensteuern...
Man spürt das in Norwegen übrigens, wie man als Frau mehr Respekt entgegengebracht wird und einer auch mehr Kompetenz zugetraut wird.
Andre am 26.08.2013 um 18:36 Uhr
PermalinkMit einer Quote ändert man alles zum Schlechten! Es sollte die Qualifizierung ausschlaggebend sein, nicht ein Geschlecht. Irrige Annahmen, dass angeblich Männer lieber Männer befördern ist Quark. Im Umkehrschluss würde dies ja heissen, dass Frauen lieber Frauen befördern! Eine Frauenquote behindert einfach unser Wirtschaft. Sie schwächt uns. Was ist, wenn keine Frau zur Verfügung steht, oder wenn diese nicht qualifiziert ist? Geht ein Unternehmen dann den Bach runter oder macht sich strafbar? Leider gibts nicht so viele Frauen wie Männer, die sich so qualifizieren. Der Trend ist ja rückläufig, aber das hat keine Quote oder grüne Politik bewirkt! Quoten sind einfach widerlich und meiner Meinung nach verfassungsfeindlich. Im Grundgesetz steht drin, dass alle Menschen gleich sind. Unabhängig vom Geschlecht. Wenn jetzt eine Frau gesetzlich bevorzugt werden soll, nur weil sie gerade mal das richtige Geschlecht hat, diskriminiert dies den Betroffenen. Gleiche Rechte für Männer und Frauen! Dies wird durch Quotenregelungen verletzt!
Andreas am 03.09.2013 um 14:10 Uhr
PermalinkIch bin gegen eine Frauenquote, weil es einfach nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun hat. Die Politiker müssen die Ursachen bekämpfen und nicht einfach eine Schablone draufsetzen und dann hoffen, dass es klappt.
Die ersten Umsetzungen sind bereits gelungen, zum Beispiel, dass der Mann auch in Elternzeit gehen kann. Dadurch ist es beiden Geschlechtern möglich, eine Unterbrechung im Berufsleben zu haben.
Weitergehen würde es, wenn man zum Beispiel den Vater eines Kindes in der Schwangerschaftszeit einer Frau ebenfalls ein gesondertes Kündigungsschutzrecht zugestehen würde. Ich vergesse dabei nicht, dass die Frau das Kind in sich trägt, aber die Frau genießt dieses Recht ja, damit die Belastungen für diese gering gehalten werden. Durch den Arbeitsverlust des Mannes würde es aber wohl zu solch einer Situation kommen. Das ist aber nur eine Idee, über die man definitiv reden kann und sollte.
Wichtiger finde ich einen Ansatz, dass bei Schwangerschaften und einem Ausfall der Frau als Arbeitskraft, der Arbeitgeber nicht weiter belastet wird, sondern der Staat dann einspringt. Dann müssten kleine Unternehmen auch keine Angst davor haben Frauen einzustellen, denn es wäre der Horror, wenn eine Frau schwanger wird und dann durch Komplikationen Monate nicht arbeiten kann.