Zwei-Prozent-Rüstungsziel der NATO (Antrag der Fraktion DIE LINKE)

Am 08.11.2018 wurde im Bundestag über den Antrag der Fraktion Die Linke zum "Zwei-Prozent-Rüstungsziel der NATO" abgestimmt. Dieser sah vor, die Planungen der NATO, dass alle Mitgliedstaaten ihre Militärabgaben ab 2024 auf zwei Prozent ihres BIP erhöhen sollen, abzulehnen.

Von insgesamt 651 anwesenden Abgeordneten stimmten 129 MdB dem Antrag zu, 520 lehnten ihn ab und zwei enthielten sich. Damit wurde der Antrag der Linken-Fraktion abgelehnt. Grüne und Linke stimmten dem Antrag vollständig zu, alle anderen Fraktionen stimmten dagegen oder enthielten sich.

 

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Dafür gestimmt
128
Dagegen gestimmt
519
Enthalten
2
Nicht beteiligt
59
Abstimmungsverhalten von insgesamt 708 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Ingo GädechensIngo GädechensCDU/CSU9 - Ostholstein - Stormarn-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Matthias GastelMatthias GastelDIE GRÜNEN262 - Nürtingen Dafür gestimmt
Portrait von Alexander GaulandAlexander GaulandAfD63 - Frankfurt (Oder) - Oder-Spree Dagegen gestimmt
Portrait von Thomas GebhartThomas GebhartCDU/CSU211 - Südpfalz Dagegen gestimmt
Portrait von Kai GehringKai GehringDIE GRÜNEN120 - Essen III Dafür gestimmt
Portrait von Axel GehrkeAxel GehrkeAfD9 - Ostholstein - Stormarn-Nord Dagegen gestimmt
Foto von Stefan Gelbhaar, MdBStefan GelbhaarDIE GRÜNEN76 - Berlin-Pankow Dafür gestimmt
Portrait von Michael GerdesMichael GerdesSPD125 - Bottrop - Recklinghausen III Dagegen gestimmt
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig Alois GerigCDU/CSU276 - Odenwald - Tauber Dagegen gestimmt
Portrait von Martin GersterMartin GersterSPD292 - Biberach Dagegen gestimmt
Portrait von Eberhard GiengerEberhard GiengerCDU/CSU266 - Neckar-Zaber Dagegen gestimmt
Portrait von Albrecht GlaserAlbrecht GlaserAfD170 - Schwalm-Eder Dagegen gestimmt
Portrait von Angelika GlöcknerAngelika GlöcknerSPD210 - Pirmasens Nicht beteiligt
Portrait von Franziska GminderFranziska GminderAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Eckhard GnodtkeEckhard GnodtkeCDU/CSU66 - Altmark Dagegen gestimmt
Nicole GohlkeNicole GohlkeDIE LINKE219 - München-Süd Dafür gestimmt
Portrait von Katrin Göring-EckardtKatrin Göring-EckardtDIE GRÜNEN193 - Erfurt - Weimar - Weimarer Land II Dafür gestimmt
Portrait von Kay GottschalkKay GottschalkAfD111 - Viersen Dagegen gestimmt
Portrait von Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf LambsdorffFDP96 - Bonn Nicht beteiligt
Timon GremmelsTimon GremmelsSPD168 - Kassel Dagegen gestimmt
Kerstin Griese MdBKerstin GrieseSPD105 - Mettmann II Nicht beteiligt
Ursula Groden-Kranich MdBUrsula Groden-KranichCDU/CSU205 - Mainz Dagegen gestimmt
Portrait von Hermann GröheHermann GröheCDU/CSU108 - Neuss I Dagegen gestimmt
Portrait von Klaus-Dieter GröhlerKlaus-Dieter GröhlerCDU/CSU80 - Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf Dagegen gestimmt
Portrait von Michael GroßMichael GroßSPD122 - Recklinghausen II Dagegen gestimmt

Im Jahr 2014 haben die Staats- und Regierungschefs der NATO Ziele für ihre Verteidigungsaufgaben festgelegt. Darunter auch das sogenannte "Zwei-Prozent-Rüstungsziel", das darauf abzielt, dass bis spätestens 2024 alle Mitgliedstaaten zwei Prozent ihres Bruttoinlandprodukts für Rüstung und Militär abgeben.

Nun hat die Fraktion Die Linke einen Antrag eingereicht, dieses Ziel der NATO abzulehnen. Der Bundestag solle die Bundesregierung auffordern, die Zustimmung der Bundesrepublik Deutschland zu dem Beschluss der NATO öffentlich, und im NATO-Rat gegenüber den NATO-Partnern, zurückzuziehen. Begründet wird dieser Beschluss mit folgenden Punkten:

  • Nach Schätzungen würde sich für Deutschland (je nach Entwicklung der Wirtschaftsleistung) daraus die politische Selbstverpflichtung ergeben, pro Jahr bis zu zwischen 70 und 80 Mrd. Euro für militärische Zwecke auszugeben

  • Das könnte womöglich zu einer Verdoppelung der Militärausgaben Deutschlands bis 2024 führen

  • Die deutschen Militärausgaben würden die höchsten auf dem europäischen Kontinent werden

Der Antrag wurde mit einer eindeutigen Mehrheit abgelehnt.

Henning Otte (CDU/CSU) erklärt, dass die NATO dazu beitrage Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Dies zeige sich beispielsweise auch in der Irak-Mission im Kampf gegen den Islamischen Staat.

Heike Hänsel (DIE LINKE) betont, dass Außenminister Heiko Maas erklärt habe, sich für Abrüstung und Rüstungskontrolle einzusetzen. Die SPD hatte sich zuvor gegen den Gesetzentwurf der LINKEN entschieden. Hänsel erklärt zudem die Wichtigkeit der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die bis 2030 geschafft werden sollen. 

 

Weiterführende Links:

Anmerkung der Redaktion: Aus der offiziellen Aufzeichnung des Bundestags geht hervor, dass im Zusammenhang mit dem Fraktions-Antrag der Linken eine klare Mehrheit mit Nein gestimmt hat. Formal ist dies korrekt: Denn die Abgeordneten haben in der Plenarsitzung nicht über den Originalantrag der Fraktion abgestimmt, sondern über eine Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Da CDU/CSU und SPD im Ausschuss eine Mehrheit haben, lautete ihre Empfehlung an das Plenum, den Antrag abzulehnen. Deswegen bedeutet eine Ja-Stimme auf der Bundestagsseite, dass die Beschlussempfehlung angenommen wurde und nicht der Antrag selbst. Da so aber fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, CDU/CSU und SPD hätten für den Fraktions-Antrag gestimmt und antragstellende Fraktion dagegen, haben wir uns für eine klarere Darstellung entschieden und den Originalentwurf der Linken-Fraktion zur Grundlage genommen. Das bedeutet: Eine "Nein"-Stimme auf dieser Seite ist ein "Nein" zum Fraktions-Antrag.