Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen durch die Digitalwirtschaft

Die Entschließung des Europäischen Parlaments fordert die Mitgliedsstaaten auf, die geschlechtsspezifische Diskrepanz in der Informations- und Kommunikations-Branche zu beheben. Mit 523 Ja-Stimmen (77%) wurde die Entschließung angenommen. 97 (14%) Parlamentarier*innen stimmten mit "Nein", während sich 56 (8%) enthielten.

Von den 96 deutschen EU-Abgeordneten stimmten 76 für die Entschließung, 9 dagegen, 6 waren nicht beteiligt und 5 enthielten sich. Das Parlament beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung dem Rat und der Kommission zu übermitteln.

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Dafür gestimmt
77
Dagegen gestimmt
9
Enthalten
3
Nicht beteiligt
6
Abstimmungsverhalten von insgesamt 95 Abgeordneten.
NameFraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Dieter-Lebrecht KochDieter-Lebrecht KochCDU/CSU (EVP)16 - Thüringen Dafür gestimmt
Portrait von Arndt KohnArndt KohnSPD (S&D)17 - Bundesliste Dafür gestimmt
Portrait von Werner KuhnWerner KuhnCDU/CSU (EVP)8 - Mecklenburg-Vorpommern Nicht beteiligt
Portrait von Werner LangenWerner LangenCDU/CSU (EVP)11 - Rheinland-Pfalz Nicht beteiligt
Portrait von Joachim SchusterJoachim SchusterSPD (S&D)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Helga TrüpelHelga TrüpelDIE GRÜNEN/PIRATEN/ÖDP (Grüne/EFA)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Elmar BrokElmar BrokCDU/CSU (EVP)10 - Nordrhein-Westfalen Nicht beteiligt
Portrait von Thomas HändelThomas HändelDIE LINKE (GUE/NGL)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Bernd KölmelBernd KölmelALFA/FAMILIEN-PARTEI (EKR) Dagegen gestimmt
Bernd LuckeBernd LuckeALFA/FAMILIEN-PARTEI (EKR)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Jörg MeuthenJörg MeuthenAfD (EFDD)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Marcus PretzellMarcus PretzellAfD (ENF)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Joachim StarbattyJoachim StarbattyALFA/FAMILIEN-PARTEI (EKR)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Ulrike TrebesiusUlrike TrebesiusALFA/FAMILIEN-PARTEI (EKR)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Udo Voigt - NPDUdo Voigtfraktionslos17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Paul Hermann WinklerPaul Hermann WinklerCDU/CSU (EVP)13 - Sachsen Dagegen gestimmt
Portrait von Albert DeßAlbert DeßCDU/CSU (EVP)2 - Bayern Dagegen gestimmt
Portrait von Angelika NieblerAngelika NieblerCDU/CSU (EVP)2 - Bayern Enthalten
Axel VossAxel VossCDU/CSU (EVP)10 - Nordrhein-Westfalen Enthalten
Portrait von Monika HohlmeierMonika HohlmeierCDU/CSU (EVP)2 - Bayern Enthalten

Sexismus und Geschlechterstereotype seien ein großes Hindernis für die Gleichstellung von Frauen und Männern und vergrößere das geschlechtsspezifische Gefälle in der Digitalwirtschaft. Dadurch würde es für Frauen schwierig, ihre Fähigkeiten als Nutzerinnen, Innovationsbringerinnen und Erfinderinnen vollständig zu entfalten. Die Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, die geschlechtsspezifische Diskrepanz in der IKT-Branche zu beheben, indem sie den Nutzen der Vielfalt für Unternehmen hervorheben und zusätzliche Anreize für Unternehmen und Frauen schaffen, darunter Leitbilder, Mentoring-Programme und Aufstiegsmöglichkeiten. Um Unternehmerinnen insbesondere im Kontext des digitalen Wandels der Industrie zu fördern und zu unterstützen, müssten zusätzliche Finanzmittel bereit gestellt werden und der Zugang zu bestehenden Finanzmitteln müsse verbessert werden. Der Aktionsplan der EU 2017–2019 zur Bekämpfung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles wird daher begrüßt.

Stefan Bernhard Eck (Einzelbewerber) bemängelte die Ungleichheit von Männern und Frauen in der Medien- und Unterhaltungsbranche. Nur 17% der journalistischen Arbeitskräfte bei Zeitungen seien Frauen, beim Fernsehen würden neun von zehn Interviews von Männern geführt. Die Moderation von Quiz- und Realityshows sei mit 80% eine Männerdomäne. Eine verbindliche Frauenquote in medialen und journalistischen Berufen müsse daher durchgesetzt werden.

Bernd Kölmel (LKR) betonte, auch Care-Arbeit verdiene Anerkennung und sei als wichtige Leistung zu betrachten. Es dürfe kein Gegeneinander von Beruf einerseits und Familie andererseits geben, sondern es müsse eine gute Verzahnung geschaffen werden. Frauen müssten in den Bereichen gefördert werden, in denen sie benachteiligt seien. Aus Chancengleichheit dürfe keine Ergebnisgleichheit gemacht werden. Deshalb seien starre Quoten der falsche Weg.