Frage an Alois Karl bezüglich Umwelt

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Alois Karl
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Frage von andreas k. •

Frage an Alois Karl von andreas k. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Abgeordneter,

ich befahre jeden Tag die Autobahn A 6 Richtung Nürnberg. Sicherlich nicht nur hier, sondern auch auf allen Autobahnen der Bundesrepublik Deutschland herrscht ein großes LKW-Aufkommen. Gerade in den letzten Monaten fällt mir auf, dass das Aufkommen von LKW’s immer größer wird. Oft geschieht es, dass LKW’s ihre Elefantenrennen über mehrere Kilometer auf den Autobahnen austragen und somit den fließenden Verkehr behindern. In vielen Studien, auch in Auftrag gegeben durch die Politik, wird festgestellt, dass sich das LKW-Aufkommen in den nächsten Jahren noch vervielfachen wird. Es wird noch enger auf den Straßen. Auch schlagen diese Studien vor, ein generelles Überholverbot zu erlassen. Dies macht auch Sinn, da ja alle LKW ihre 80 KM/H einhalten müssen. Der Umweltgedanke spielt auch eine große Rolle. Bei einem generellen Überholverbot kommt es zu keinem Herunterbremsen und erneuten Beschleunigen der PKW’S. Es wird weniger Kraftstoff verbraucht und natürlich auch weniger CO2 ausgestoßen. Vom Verschleiß nicht zu sprechen. Ein Überholverbot auf Streckenabschnitte reicht nicht mehr aus.
Wie stehen Sie zu einem generellen Überholverbot für LKWs?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Kreß

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Kreß,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage vom 14. Februar 2009, die mich über Abgeordnetenwatch.de erreicht hat.

Als Ihr Wahlkreisabgeordneter bin ich häufig auch auf den Autobahnen unserer Region unterwegs und kann daher Ihren Wunsch nach einem generellen Überholverbot für LKW gut nachvollziehen. Dennoch halte ich trotz der von Ihnen angeführten Argumente ein solches generelles LKW-Überholverbot für nicht angebracht und will dies kurz erläutern:

Ein generelles LKW-Überholverbot würde dazu führen, dass die langsamsten LKWs auf der rechten Spur eine lange LKW-Kolonne nach sich „aufstauen“ würden. Angesichts von Fahrtstrecken der LKWs von mehreren Hundert Kilometern auf Transitautobahnen wie der A6, aber auch der A3 oder A 93 wären diese LKW- Kolonnen rasch mehrere Kilometer lang. Dies würde nicht nur den Verkehrsfluss durch dadurch resultierende lange dauernde Überholvorgängen von Pkws, Bussen und Pkws mit Anhängern beeinträchtigen. Es wäre auch zu erwarten, dass es deutlich gefahrenträchtiger für alle Beteiligten würde, wenn es um die Ein- oder Ausfahrt auf bzw. von der Autobahn geht, wenn sie mit kilometerlangen LKW- Kolonnen konfrontiert wären.

Ein weiterer zu beachtender Punkt ist, dass die durch ein generell verursachtes LKW-Überholverbot verursachte geringere Durchschnittsgeschwindigkeit für LKW auf Autobahnen dazu führen würde, dass verstärkter LKW-Ausweichverkehr abseits der Autobahnen zu erwarten wäre. Dies würde auch die von Ihnen für ein Überholverbot angeführten Umweltgründe per Saldo in Frage stellen.

Sehr geehrter Herr Kreß, dies sind nur einige wenige Argumente, die aus meiner Sicht gegen ein generelles LKW-Überholverbot auf Autobahnen sprechen. Klar möchte ich aber auch festhalten, dass ich es für durchaus sinnvoll halte in bestimmten Bereichen ein LKW-Überholverbot festzulegen. Ich lade Sie sehr herzlich ein, dass wir dieses Thema gerne im direkten Dialog erörtern und würde mich freuen, wenn Sie diese Frage bei einer meiner Veranstaltungen im Wahlkreis persönlich ansprechen würden, damit wir es ausführlichen behandeln können. Bis dahin verbleibe ich

mit besten freundlichen Grüßen

Alois Karl, MdB