Frage an Andreas Neuner bezüglich Finanzen

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Andreas Neuner
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Frage von Werner Dr. L. •

Frage an Andreas Neuner von Werner Dr. L. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Neuner,

besten Dank für die schnelle Antwort. Zum Test, ob ich das alles richtig verstanden habe, rechne ich das Beispiel mit den € 64800 für ein berufstätiges Ehepaar ohne Kinder durch:
Gesamteinkommen: €64800;
davon gehen ab 2 x 2% Pauschale für berufl. Aufwendungen: € 2592
zusätzlich 2 x Sozialversicherungsbeiträge: ca. € 10600; gesamt € 13192

€ 64800 - € 13200 = € 51600

Steuer: 2 x € 8000 = € 16000; davon 0% € 0
von den nächsten € 4000 10% € 400
von den nächsten € 30000 25% € 7500
vom Rest (€ 1600) 35% € 560
Gesamt: € 8460

Habe ich das richtig gerechnet?
Wenn ich Herrn Westerwelle und andere FDP-Politiker richtig verstanden habe, dann werden diese Steuerausfälle (im Vgl. zum IST-Zustand) nicht durch eine weitersteigende Staatsverschuldung gegenfinanziert sondern dadurch, dass die Bürger das "Mehrgeld" nicht auf die hohe Kante legen, sondern ausgeben und dadurch andere Steuern (MWST; Umsatzsteur; etc.) Mehreinnahmen haben. Da steckt m. E. viel Hoffnung drin und ich würde darauf nicht wetten.

Mit freundlichen Grüssen

W. Lampert

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FDP

Sehr geehrter Dr. Lampert,

wir wollen Familien besonders fördern, deswegen gilt der Grundfreibetrag von 8000 Euro für jedes Familienmitglied - auch für jedes Kind. Der Grundfreibetrag einer vierköpfigen Familie beträgt also 32.000 Euro. Wählen zudem die Ehepartner die gemeinsame Veranlagung zur Einkommenssteuer, verdoppeln sich die Beträge, ab denen ein höherer Steuersatz gilt. Das heißt bei Ihrem Beispiel, dass bis 40.000 Euro ein Steuersatz von 10% greift. Von 40.001 - 100.000 Euro ein Steuersatz von 25%. Darüber dann 35%. Die zu zahlende Steuer iher Beispiel-Familie beträgt daher nach unserem Steuersystem nur etwa 2000 Euro im Jahr.

Ihre Skepsis, wie eine solche Steuerreform finanziert werden könnte, ist natürlich berechtigt, wenn unser Staat mit seinen Ausgaben so weitermacht wie bisher. Ich sehe allerdings Potential, woher das Geld kommen kann, ohne das Staat seine Leistungen in größerem Maße kürzen muss.

1, Der Staat muss effizienter arbeiten. Jedes Jahr rechnet uns der Bund der Steuerzahler und der Bundesrechnungshof vor, wo Geld regelrecht verschwendet bzw. verdummt wird. Ich könnte Ihnen mehrere Beispiele aus meiner nähreren Umgebung aufzählen. Eines soll genügen: Obwohl die A9 auf Höhe der Ausfahrt Lauf eine beanstandungslose Asphaltdecke hat, wird diese jetzt entfernt, um Flüsterasphalt aufzutragen. Staus und Unfälle nicht einberechnet, geht dieser Luxusumbau kostenmäßig in die Millionen. Die FDP-Bundestagsfraktion hat in den letzten Jahren jeweils ein "Liberales Sparbuch" vorgelegt. Es listet präzise auf, wohin überall Mittel fließen, die besser in eine Steuerreform gesteckt oder zur Schuldentilgung genutzt werden könnten. Zuletzt waren das über 400 Posten im Umfang von gut 10 Milliarden Euro.

2, Reguläre Arbeit muss sich wieder lohnen, das heißt eben mehr netto vom brutto. Das Volumen der Schwarzarbeit betrug im Jahr 2008 rund 350 Milliarden Euro. Bei sinkender Arbeitslosigkeit infolge einer Steuerreform geht die Schwarzarbeit automatisch zurück. Sinkt das Schwarzarbeits-Volumen bloß um 20 Prozent (70 Mrd. Euro), ergeben sich daraus etwa 30 % an Steuermehreinnahmen - das sind mehr als 20 Milliarden Euro.

Ich bedanke mich für Ihre Fragen. Hoffentlich genügen meine Antworten.

Mit besten Grüßen, Andreas Neuner
(Direktkandidat der FDP in Nürnberg Nord)